Ägypten: Frauendiakonat soll in afrikanischer Orthodoxie wiederbelebt werden
Das griechisch-orthodoxe Patriarchat von Alexandria und ganz Afrika will das Amt der Diakonin wieder einführen. Das beschloss die alexandrinische Bischofskonferenz (Synode) unter dem Vorsitz von Papst-Patriarch Theodoros II. an ihrer Herbstsession vom 15. bis 17. November. Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Beschlüsse der „Heiligen und Großen Synode“ auf Kreta (s. RGOW 11/2016), die von den Bischöfen begrüßt wurden. Es wurde betont, dass auf künftigen Großen Synoden die „Schwächen und Unvollkommenheiten“ dieses Konzils beigelegt würden.
Die Neubelebung des altkirchlichen Frauendiakonats ist einer aus drei Bischöfen bestehenden Kommission anvertraut worden. Deren Aufgabe ist es, bis zur Frühjahrssession der Bischofskonferenz konkret die Gestalt dieses hierarchischen Weihegrades und die Schritte zu seiner Wiedereinführung auszuarbeiten. Das Amt der Diakonin hat in der Orthodoxie eine lange Tradition, die von der Antike bis in die Neuzeit bezeugt ist. Es wurde formal nie abgeschafft, jedoch ab dem Mittelalter mehrheitlich nicht mehr praktiziert. Es gab in den verschiedenen orthodoxen Kirchen immer wieder Bestrebungen, das Frauendiakonat neu zu beleben. 1988 empfahl eine panorthodoxe Konferenz auf Rhodos die Wiedereinführung des Frauendiakonats (s. RGOW 11/2016, S. 22–24).
Die alexandrinische Bischofskonferenz beschloss im Sinne des Konzils von Kreta auch Adaptierungen der Fastenvorschriften an die klimatischen und kontextuellen Bedingungen Afrikas. Diese sollen in Kürze in einer Enzyklika veröffentlicht werden.
KNA-ÖKI, 21. November; katholisch.de, 23. November 2016.