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Albanien: Papst lobt interreligiöses Zusammenleben in Albanien

22. Oktober 2014
Papst Franziskus hat Intoleranz und Gewalt im Namen der Religion verurteilt. Bei seinem eintägigen Besuch in Albanien am 21. September geißelte er mit Blick auf den islamistischen Terror in Syrien und im Irak jede Form von Gewalt, die sich religiös zu rechtfertigen versucht. Das Miteinander von Christen und Muslimen sei ein „unschätzbares Gut für den Frieden“, das es täglich neu zu fördern gelte, mahnte der Papst bei der Begrüßung im Präsidentenpalast in Tirana.

Bei einem anschließenden Treffen mit christlichen und muslimischen Repräsentanten würdigte der Papst das friedliche Zusammenleben der Religionsgemeinschaften in Albanien. Die Entwicklung in dem Land nach dem Ende der kommunistischen Diktatur und der Verfolgung der Religionen zeige, dass ein friedliches Zusammenleben der Religionen möglich sei. „Die echte Religion ist eine Quelle des Friedens und nicht der Gewalt! Niemand darf den Namen Gottes gebrauchen, um Gewalt auszuüben! Im Namen Gottes zu töten, ist ein schweres Sakrileg! Im Namen Gottes zu diskriminieren, ist unmenschlich“, so Papst Franziskus. Von zentraler Bedeutung für das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften sei die Religionsfreiheit: „Sie ist ein gemeinsamer Raum, ein Bereich der Achtung und Zusammenarbeit, der mit Beteiligung aller aufgebaut werden muss, auch derer, die keine religiösen Überzeugungen besitzen.“

Weitere Stationen auf der ersten Auslandsreise des Papstes innerhalb Europas waren ein Gottesdienst mit den Gläubigen unter freiem Himmel, eine Begegnung mit verfolgten Geistlichen aus der Zeit der kommunistischen Diktatur in Albanien sowie ein Besuch in einem Waisenhaus. Mehrfach lobte der Papst dabei den Mut der albanischen Gläubigen. Albanien sei zur Zeit der kommunistischen Diktatur bis 1990 ein „Land der Märtyrer“ gewesen. Katholiken, Orthodoxe und Muslime hätten in „Jahrzehnten entsetzlicher Leiden und härtester Verfolgung“ durch die Kommunisten Zeugnis für ihren Glauben abgelegt, sagt der Papst während der Freiluftmesse. Aus Angst vor der Freiheit habe das damalige System sich bemüht, Gott aus dem Herzen der Menschen zu verbannen und Christus und die Kirche aus der Geschichte des Landes auszuschließen. Heute sei es die Aufgabe der Christen, gerechtere und brüderlichere Lebensbedingungen für alle zu fördern.

In keinem anderen osteuropäischen Land wurden Katholiken und Angehörige anderer Religionsgemeinschaften vor dem Zusammenbruch der sozialistischen Regime so brutal unterdrückt wie in Albanien. Das Land hatte sich 1967 unter der Herrschaft von Enver Hoxha zum „ersten atheistischen Staat der Welt“ erklärt.

Kathpress, 21. September; epd-Wochenspiegel Nr. 39, 22. September 2014 – S. K.

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