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Bulgarien: Metropolit von Varna im Schwarzen Meer ertrunken

03. September 2013

Der Metropolit von Varna, Kiril (Kovačev), ist am 9. Juli im Alter von 59 Jahren im Schwarzen Meer ertrunken.

Laut Obduktion waren extrem kalte Strömungen, die zu Unterkühlung und Atemlähmung geführt hätten, die Todesursache. Der Metropolit wurde am 11. Juli unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Varna beigesetzt. Als Administrator der Metropolie Varna wurde der Metropolit von Vratsa, Kalinik (Raičev Alexandrov), bestimmt; er soll auch die Wahl des neuen Metropoliten leiten.

Die Leiche des Metropoliten war am 9. Juli am Strand im Stadtteil Trakata entdeckt worden. Der aus Carev Brod stammende Geistliche erhielt 1972 die Mönchsweihe, seine Studien absolvierte er u. a. in Athen. 1981 bis 1986 war er Vertreter des bulgarischen Patriarchats in Moskau, 1987 bis 1989 war er Sekretär des Hl. Synods, 1988 wurde er zum Bischof geweiht. Die Ernennung zum Metropoliten von Varna erfolgte im Jahr 1989, 1994 übernahm er den Vorsitz des Wirtschaftsrates des Hl. Synods. Nach dem Tod von Patriarch Maksim im November 2012 wurde Kiril zum Locum tenens gewählt. Dabei gab es zunächst Widerstände, weil behauptet wurde, er habe die absolute Mehrheit verfehlt. Später wurde seine Wahl bestätigt (s. RGOW 1/2013, S. 26–28).

Der verstorbene Kiril war in Bulgarien keineswegs unumstritten, so wurde ihm vorgeworfen, in undurchsichtige Grundstücksgeschäfte verwickelt zu sein (s. RGOW 4/2013, S. 10–11). Zudem soll er einer der elf Metropoliten gewesen sein, denen die Geheimdienstaktenkommission Anfang 2012 vorwarf, in kommunistischer Zeit mit der Staatssicherheit zusammengearbeitet zu haben (s. RGOW 3/2012, S. 4 f.).

Kathpress, 10. Juli; KNA-ÖKI, 15. Juli 2013.

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