Bulgarien: Sozialisten unterstützen Patriarch Maksim im bulgarischen Kirchenstreit
04. Mai 2009
Die Regierungskoalition in Bulgarien unter Führung der Sozialisten hat sich im Konflikt zwischen der Bulgarischen Orthodoxen Kirche und dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof auf Seite der Kirche und Patriarch Maksim gestellt. Der Abgeordnete Plamen Slavov erklärte am 16. März im Parlament, dass die Regierung jedwede Anstrengung unternehme, um die Autorität und die Einheit der Bulgarischen Kirche zu bewahren.
Das Schisma sei eigentlich schon mit der panorthodoxen Versammlung überwunden worden, die im Oktober 1998 in Sofia stattgefunden habe. Deren damalige Entscheidungen würden auf den heiligen Kanones der Orthodoxen Kirche gründen. Auf diese Äußerungen des Abgeordneten Slavov reagierte der «Alternative Synod» um «Metropolit» Innokentij, der vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof geklagt hatte, mit einer eigenen Pressekonferenz am 17. März. Der Sprecher des «Alternativen Synods», Priester Kamen Barakov, erklärte, dass man bereit sei, mit dem Synod mit Patriarch Maksim an der Spitze erneut Verhandlungen über die Wiederherstellung der kirchlichen Einheit aufzunehmen - zuvor müsste allerdings dem Urteil des Straßburger Gerichtshofs nachgekommen und dem «Alternativen Synod» die über 100 eingeforderten Kirchen zurückgegeben werden, die die bulgarische Polizei im Juni 2004 besetzt und dem Synod um Patriarch Maksim übergeben hatte. Bei der Rückgabe der Gebäude gehe es um rein juristische und nicht um kanonische Fragen. Kritik übte Barakov außerdem an dem «Hilferuf» der bulgarischen Regierung an das Moskauer Patriarchat - die Bulgarische Orthodoxe Kirche sei schließlich selbständig und autokephal. Vor jedem weiteren Gespräch gelte es daher zunächst die Frage nach der Rolle der Russischen Kirche zu klären.
www.sedmitza.ru, 17. März; www.portal-credo.ru, 18. März 2009 - O.S.
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