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Eparchien auf der Krim bleiben integraler Bestandteil der UOK–MP

07. April 2014

Die Russische Orthodoxe Kirche entzieht der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat vorerst nicht die Eparchien der Krim.

Der Sprecher des Moskauer Patriarchats, Vladimir Legojda, erklärte nach einer außerordentlichen Sitzung des Hl. Synods am 19. März in Moskau, über die Frage der Zugehörigkeit der Eparchien sei nicht beraten worden. Damit distanzierte sich die Russische Orthodoxe Kirche indirekt von der Annexion der ukrainischen Halbinsel durch den russischen Staat. Patriarch Kirill markierte weiterhin Distanz zu Putins Politik, indem er – im Gegensatz zu Spitzenvertretern der Muslime und Juden – Putins großer Rede zum Anschluss der Krim am 18. März fernblieb.

Wörtlich sagte Legojda: „Die Grenzen der Orthodoxen Lokalkirchen decken sich oftmals nicht mit staatlichen Grenzen und verändern sich auch nicht unter dem Einfluss politischer Prozesse. So bleibt z. B. Montenegro auch nach seiner staatlichen Unabhängigkeit eine der Eparchien der Serbischen Orthodoxen Kirche. Zum Bestandteil der Russischen Orthodoxen Kirche zählen, abgesehen von der Russischen Föderation Kasachstan, Weißrussland, die Republik Moldau und die Ukraine, Aserbaidschan, Turkmenistan, Usbekistan und die baltischen Staaten. Daher ist es normal, dass die Eparchien auf der Krim – es sind ihrer drei: Simferopol, Džankoj und Kerč, die zur Metropolie Krim zusammengeschlossen sind – ihren Status innerhalb der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat behalten.“ Weiter teilte Legojda mit, der Hl. Synod bitte alle Gläubigen um ihr Gebet für die Ukraine, damit „kein brüderliches Blut zwischen Russen, Ukrainern, Krimtataren und Vertretern anderer Nationalitäten vergossen“ werde. In den brüderlichen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine dürfe keine Frage mit Waffengewalt gelöst werden.

Die Frage der Jurisdiktion stellte sich bereits 2008 nach Russlands siegreichem Krieg gegen Georgien. Damals erkannte der russische Staat die georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien – im Gegensatz zur internationalen Weltgemeinschaft – als unabhängige Staaten an. Doch das Moskauer Patriarchat hat mehrfach betont, dass Südossetien und Abchasien zum kanonischen Territorium der Georgischen Orthodoxen Kirche gehören (s. zuletzt RGOW 10/2011, S. 10).

www.patriachia.ru, 19. März; Kathpress, 20. März 2014 – O. S.

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