Estland: Estnische Apostolische Kirche übernimmt den Gregorianischen Kalender
Wie Metropolit Stephanos (Charalambides) von Tallinn in einem Kommuniqué vom 11. Juni mitteilte, werden bis auf wenige Gemeinden, die weiterhin den Julianischen Kalender verwenden dürfen, ab 2012 «die feststehenden Feiertage nach dem Gregorianischen Kalender und die beweglichen Feste (des Osterfestkreises) nach dem Julianischen Kalender gefeiert». Diese Entscheidung sei an einer Generalversammlung der EAOK gefallen, an der Delegierte des Klerus und der Laien aus allen Gemeinden und Klöstern teilgenommen hätten. Von 88 Stimmberechtigten hätten sich 73 Delegierte für die Übernahme des Gregorianischen Kalenders ausgesprochen, einer dagegen und 14 hätten sich der Stimme enthalten.
Metropolit Stephanos wies aber auf Ausnahmeregelungen hin: «Aus seelsorgerlichen Gründen ist es bestimmten Gemeinden gestattet, Weihnachten und Theophanie nach dem Julianischen Kalender zu feiern, bis sich ältere Personen an die Reform gewöhnt haben. Ebenso zahlwerden bestimmte Hochfeste in den Gemeinden Setumaa und Vorumaa [im Südosten des Landes], die genau an der Grenze zu Russland liegen, weiterhin nach dem Julianischen Kalender gefeiert werden, damit die Gläubigen ihre Beziehungen zu ihren Verwandten, die diesseits und jenseits der Grenze leben, pflegen können.»
Die Gemeinden der Estnischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats (EOKMP) werden demgegenüber weterhin den Julianischen Kalender verwenden.
SOP Nr. 360, August-September 2011 – O.S.