Frankreich: Oberhaupt des Pariser Exarchats versetzt
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios hat in die seit über einem Jahr anhaltenden Auseinandersetzungen im „Erzbistum russisch-orthodoxer Kirchen in Westeuropa“ eingegriffen,
das als Exarchat zum Ökumenischen Patriarchat gehört. Er versetzte den umstrittenen Erzbischof Job (Getcha) als seinen Ständigen Vertreter beim Ökumenischen Rat der Kirchen nach Genf. Gegen die Amtsführung von Erzbischof Job hatten Kleriker und Laienvertreter des Erzbistums mehrfach scharf protestiert (s. RGOW 8/2015, S. 4) Mit der vorläufigen Leitung des Exarchats betraute Patriarch Bartholomaios den Suffraganbischof Jean Renneteau von Charioupolis.
Der 41-Jährige Job (Getcha) stammt aus der ukrainischen Diaspora des Patriarchats von Konstantinopel in Kanada. 2001 wurde er nach Paris als Professor an das Institut St. Serge für orthodoxe Theologie berufen, dessen Leitung er 2005 übernahm. 2013 wählte ihn der Diözesanrat des Pariser Exarchats aus einem Dreiervorschlag zu dessen Exarchen mit dem Titel eines Erzbischofs von Telmissos in Kleinasien (s. RGOW 1/2014, S. 28–29).
Die Versetzung von Erzbischof Job nach Genf lag deshalb nahe, weil er dort schon am Orthodoxen Institut in Chambésy lehrt. Mit der Wahl seines Nachfolgers wird nach den Weihnachtsfeiertagen gerechnet.
KNA-ÖKI, 30. November 2015