Georgien: Georgische Regierung will Minderheitenkirchen mitfinanzieren
Die georgische Regierung will neben der Georgischen Orthodoxen Kirche zukünftig auch vier Minderheitenkirchen aus dem Staatshaushalt finanzieren.
Ministerpräsident Irakli Garibaschwili kündigte nach Angaben des georgischen Fernsehens bei einer Kabinettssitzung an, muslimische und jüdische Gemeinden sowie die Armenische Apostolische und die katholische Kirche sollten ihrer Größe entsprechende Zuwendungen erhalten. Deren Höhe nannte der Regierungschef nicht.
Mit der neuen Kirchenfinanzierung beweise seine Regierung, dass sie alle Religionen gleich respektiere, sagte Garibaschwili. Mehr als 80 Prozent der 4,5 Millionen Georgier gehören der Georgischen Orthodoxen Kirche an. Die Mehrheitskirche wird vom Staat seit mehr als zehn Jahren mit hohen Summen unterstützt. Zum Islam bekennen sich rund 10 Prozent der Bürger, zur armenischen und katholischen Kirche etwa 4 beziehungsweise 1 Prozent.
Bereits 2011 erlaubte ein unter dem damaligen Staatspräsidenten Michail Saakaschwili verabschiedetes Gesetz erstmals die Verleihung des Status einer juristischen Person an kleinere Religionsgemeinschaften. Gegen das Gesetz hatte die Georgische Orthodoxe Kirche massiv protestiert. In der Hauptstadt Tiblissi demonstrierten angeführt von orthodoxen Priestern mehrere tausend Menschen.
Kathpress, 27. Januar 2014.