Georgien: Patriarch Ilia II. kritisiert Banken
Diese gingen bei einer Zahlungsunfähigkeit ihrer Kreditnehmer zu weit, indem sie bei der Schuldeintreibung nicht nur deren gesamtes Eigentum, sondern auch deren Wohnungen pfänden ließen. Viele Menschen würden deshalb obdachlos. Der Patriarch ermahnte die Banken, dass es unstatthaft sei, sich so dem eigenen Volk gegenüber zu verhalten.
Zudem rief der Patriarch die Banken und die Regierung dazu auf, ihre Aufmerksamkeit auf die Probleme in den georgischen Dörfern zu richten, wo es kaum Arbeit gebe und die Frauen deshalb ins Ausland gingen, um «Kinder zu hüten und Böden zu schrubben. Für uns ist das erniedrigend. Früher hat der Mann das Geld nach Hause gebracht, jetzt aber sitzen die Männer zuhause, und allein Gott weiß, wo und mit wem ihre Frauen sind». Wirtschaftsfachleute müssten zu den Menschen aufs Land gehen und deren Bedürfnisse eruieren. Der Patriarch schlug der Regierung und den Banken die Errichtung eines Sonderfonds für den Aufbau neuer Unternehmen vor.
Der Präsident der Vereinigung Georgischer Banken, Surab Gvasalia, erklärte gegenüber der Presse, grundsätzlich begrüße seine Vereinigung die Initiative des Patriarchen, allerdings müsste die notwendige Infrastruktur in den ländlichen Gebieten vorhanden sein. Auf diese Weise könnte ein Zusatzverdienst für die ländliche Bevölkerung sichergestellt und die Arbeitslosigkeit eingedämmt werden. Die Banken würden sich mit dem Vorschlag des Patriarchen auseinandersetzen, um so nicht nur einer bestimmten Region zu helfen, sondern der Wirtschaft des gesamten Landes.
www.religio.ru, 14. Dezember; www.religion.ng.ru, 21. Dezember 2011 – O.S.