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Griechenland: Metropolit geißelt „Erzketzerei“ des Ökumenismus

03. November 2015

Metropolit Seraphim (Mentzelopoulos) ist schon öfter mit polemischen und verletzenden Auslassungen gegen die Ökumene und den interreligiösen Dialog aufgefallen (s. G2W 6/2011, S. 5). Mit seinem Hirtenbrief zum Beginn des neuen orthodoxen Kirchenjahrs am 1. September hat er sich jedoch selbst übertroffen: Er macht die „Erzketzerei“ des Ökumenismus für alle Übel in der Welt von heute verantwortlich. Die ökumenische Bewegung sei teuflisch und dämonisch, eine Waffe in den Händen der Freimaurer und des „abscheulichen“ Zionismus, die den Antichristen als alleinigen Weltherrscher einsetzen wollten. Als Beispiele dafür nannte der Metropolit das „Friedenstreffen“ christlicher und islamischer Religionsführer in Athen am 3. September, die 75-Jahrfeiern zur Gründung von Taizé, das Wirken der Gemeinschaft von Sant‘ Egidio und die jüngste Tagung der „Gesellschaft für das Recht der Ostkirchen“ in Thessaloniki.

Seine Angriffe richtete Metropolit Seraphim aber auch gegen die Vollversammlung (Synaxis) des Episkopats des Ökumenischen Patriarchats Anfang September in Istanbul. Diese habe mehr einer Nachahmung des Zweiten Vatikanischen „Pseudokonzils“ als einer orthodoxen Kirchenversammlung geglichen. Dieselbe Befürchtung äußerte der Metropolit auch mit Blick auf das für 2016 geplante Panorthodoxe Konzil.

KNA-ÖKI,
21. September 2015.

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