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Griechenland: Metropolit ruft zur Zerstörung von makedonischer Radiostation auf

20. Oktober 2011
Metropolit Anthimos (Roussas) von Thessaloniki hat Ende August die orthodoxe Jugend Griechenlands dazu aufgerufen, mit ihm gemeinsam in den Ort Meliti (Präfektur Florina in Westmakedonien) zu fahren, um dort eine im Bau befindliche Radiostation zu zerstören, die Sendungen in makedonischer Sprache ausstrahlen soll.

Der Metropolit erklärte, der Sender diene nationalistischer Sabotage und deshalb dürften von ihm nur zerbrochenes Glas und Nägel übrigbleiben, anders werde man der Lage nicht Herr.

Die Organisation «Vereinigte Makedonische Diaspora» in Griechenland wandte sich daraufhin mit einem scharfen Protest an den Hl. Synod der Orthodoxen Kirche von Griechenland und forderte diesen auf, Metropolit Anthimos öffentlich zu maßregeln und wegen Hetze und Anstiftung zu Gewalt zu exkommunizieren. Zudem forderte die Organisation den Bürgermeister von Thessaloniki auf, ein Strafverfahren gegen Metropolit Anthimos wegen Aufwiegelung zur Gewalt einzuleiten. – In Griechenland leben nach offiziellen Angaben ca. 40 000 Makedonen, Schätzungen zufolge sollen es 120 000 bis 150 000 sein.

Schon früher hatte Metropolit Anthimos mit ähnlichen Äußerungen von sich reden gemacht: 2007 hatte er in einer Predigt die griechischen Politiker für deren angebliche Tatenlosigkeit und Trägheit bei der Lösung der Probleme zwischen Griechenland und Makedonien scharf kritisiert. Auslöser seiner Kritik war die damalige Entscheidung der makedonischen Regierung, den Flughafen Skopje in «Alexander der Große» umzubenennen. Die Umbenennung des Flughafens Skopje hatte zu diplomatischen Verstimmungen zwischen Griechenland und Makedonien geführt, da Griechenland Alexander den Großen ausschließlich zu seinem Kulturerbe zählt.

www.pravmir.ru, 23. August 2011 – O.S.

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