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Griechenland: Orthodoxe Kirche und Regierung verhandeln über die Anzahl der Priesterweihen

19. Mai 2011
Die Orthodoxe Kirche von Griechenland und die Regierung des Landes suchen derzeit nach einer Lösung, um die Frage der Reduktion der Anzahl der Priesterweihen zu regeln, die im Rahmen der Sanierung des Staatshaushalts beschlossen worden ist.

In Griechenland besteht keine Trennung zwischen Kirche und Staat, und die Geistlichen werden vom Staat bezahlt. Ende 2010 hatte die Regierung im Rahmen ihrer strikten Sparpolitik angekündigt, die Priesterweihen müssten eingeschränkt werden, da für den Klerus die gleiche Regel wie für die Beamten gelte, laut der nur einer von fünf Geistlichen in Zukunft ersetzt werden soll. Die Entscheidung der Regierung hat eine Welle der Empörung im griechischen Episkopat ausgelöst. Zahlreiche Bischöfe, wie z. B. Metropolit Ignatios (Georgakopoulos) von Dimitras und Almyros mit Sitz in Volos, haben angekündigt, sie würden weiterhin die nötige Anzahl an Priestern weihen, selbst wenn diese neuen Geistlichen für den Moment keinen Lohn vom Staat erhalten würden. Andere Metropoliten empfehlen alternative Lösungen: So wollen sie die Möglichkeit prüfen, ob es den neuen Priestern gestattet sein soll, ihren alten Beruf parallel zu ihrem Priesteramt auszuüben, oder ob ihnen die Gemeinden, in denen sie Dienst tun, den Lohn bezahlen sollen.

Mittlerweile hat die Regierung bekannt gegeben, dass die Anzahl der Geistlichen der Orthodoxen Kirche von Griechenland im Verlauf des letzten Jahres stärker gesunken sei als zunächst angenommen, da zahlreiche Priester in Pension gegangen seien – allein 240 im letzten Halbjahr. Insgesamt sei die Anzahl der Priester im Zeitraum von 2006 bis 2009 von 10 800 auf 10 421 im Jahr 2010 zurückgegangen. Angesichts dieser offiziellen Angaben haben die Verantwortlichen der Kirche die Hoffnung geäußert, dass die Regierung der Weihe von 300 Priestern zustimmen wird.

SOP Nr. 357, April 2011 – O.S.

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