Griechenland: Wird das Neugriechische Liturgiesprache?
20. Juni 2017
In Griechenland wird über eine Liturgiereform diskutiert, nachdem diese beim Orthodoxen Konzil auf Kreta 2016 ausgespart worden war.
So fordert der prominente Pastoraltheologe Archimandrit Basileios Bakogiannis eine rasche Einführung der neugriechischen Volkssprache in der Liturgie anstelle des mittelalterlichen Kirchengriechisch. Dieses sei – vor allem seit Abschaffung der ihm ähnlichen „Katharevousa“ als Amts-, Schul- und Zeitungsprache – für immer mehr Kirchgänger unverständlich. Damit hänge auch zusammen, dass nur wenige Gläubige dem liturgischen Geschehen andächtig oder zumindest aufmerksam folgen und stattdessen in der Kirche plaudern, stricken oder mitgebrachte Bücher lesen. Die kirchliche Verwendung der Volkssprache (Dimotiki) sei auch an keinen Konzilsbeschluss gebunden. Die Kirche von Griechenland könne dabei ebenso im Alleingang vorgehen, wie das die bulgarischen und serbischen Orthodoxen bei Abschaffung des Kirchenslawischen getan hätten.