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Griechenland: Wirtschaftskrise schlägt sich auf Kirchenfinanzen nieder

22. Oktober 2014

Auch an der Orthodoxen Kirche von Griechenland ist die Finanz- und Wirtschaftskrise des Landes nicht spurlos vorübergegangen.

Im fünften Krisenjahr hat sie zu einer 70 % Verringerung der Einnahmen geführt. Nach Kirchenangaben lagen diese 2013 nur noch bei 7,4 Millionen Euro, ein Drittel im Vergleich zu früheren „fetten“ Jahren. Zugleich haben die Aufwendungen der Apostolischen Diakonie (Caritas) und der Pfarrgemeinden zur Unterstützung einer wachsenden Zahl an Bedürftigen enorm zugenommen.

Das Defizit resultiere einerseits aus den immer beschränkteren Möglichkeiten der Gläubigen, die Kirche durch Spenden zu unterstützen. Das zeige sich etwa bei den Erträgen der Opferstöcke. Auch die Einnahmen aus kirchlichen Zeremonien gingen extrem zurück: Taufen und Begräbnisse werden so schlicht wie nur möglich begangen. Viele Paare verzichten nach den Angaben aus Geldmangel auf kirchliche Trauungen.

Bei der Verteilung des einst großen geistlichen Grundbesitzes an die aus der Türkei vertriebenen griechisch-orthodoxen Christen war die Kirche in den 1920er Jahren mit Aktien von Staatsbanken und städtischen Immobilien entschädigt worden. Jetzt werfen diese aber keine Renditen mehr ab. Nach Auskunft eines Vertreters der Heiligen Synode stehen rund ein Viertel der kirchlichen Gebäude schon jahrelang leer. Ein Bürohaus im Athener Zentrum, in dem bis 2007 das Unterrichts- und Kultusministerium untergebracht war, habe seitdem nicht mehr vermietet werden können.

Der Haus- und Grundbesitz der Orthodoxen Kirche von Griechenland besteht aus 300 Büro- und 570 Wohnhäusern mit Geschäften im Erdgeschoss, 440 Baugrundstücken, 22 500 Hektar Wald und 740 Hektar Wiesen- und Weideland.

KNA-ÖKI, 22. September 2014.

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