Kirgistan: Staat will Religionen kontrollieren
Nach Ansicht von Präsident Almasbek Atambajew soll der kirgisische Staat die religiösen Prozesse im Lande kontrollieren.
„Eine effektive Politik in Sachen Religion zeigt sich als eine wichtige Bedingung für eine stabile Entwicklung der Gesellschaft“, erklärte Atambajew laut einer Meldung der russischen Nachrichtenagentur Interfax-Religion bei einem Treffen mit dem Direktor der staatlichen Kommission für Religionsfragen, Orosbek Moldalijew. Derzeit finde eine Überarbeitung der Konzeption über die staatliche Politik in Sachen Religion für die Periode 2014–2020 statt. Das Projekt enthalte neue Prinzipien und Methoden der Beziehungen von Staat und Religionen, so Interfax-Religion weiter. Vorgesehen seien auch Maßnahmen zur Erhöhung der Toleranz gegenüber der Religion und zur Vermeidung der Radikalisierung religiöser Organisationen.
In Kirgistan bekennen sich laut offiziellen Angaben etwa 75 Prozent der Bevölkerung zum Islam (sunnitische Muslime der hanafitischen Rechtsschule) und 20 Prozent zur Russischen Orthodoxen Kirche. Die Angehörigen der deutschen Minderheit (Russlanddeutsche) sind teils Katholiken, teils Lutheraner. Kirgistan sieht sich in jüngster Zeit zunehmend auch mit dem Wirken von muslimischen Fundamentalisten konfrontiert.
KNA-ÖKI, 4. August 2014.