Kroatien: Caritas feiert 25-jähriges Jubiläum
Eine alternde Bevölkerung, wachsende Arbeitslosigkeit und Migration sind nur einige Herausforderungen, denen sich die kroatische Caritas stellen muss.
Anlässlich eines Festaktes zu ihrem 25-jährigen Bestehen Ende November wurde immer wieder betont, dass ihre Arbeit angesichts der angespannten sozialen und wirtschaftlichen Lage im Land nach wie vor wichtig ist. Mit Blick auf die Globalisierung, die neue Formen von Armut mit sich gebracht habe, wies Caritas-Direktor Fabijan Svalina darauf hin, dass es „immer mehr temporäre und unsichere Arbeitsstellen“ gebe. Außerdem altere die Bevölkerung, die Arbeitslosigkeit wachse und die globale Finanzkrise habe dazu geführt, dass junge Menschen heute 66 Prozent ärmer seien als die Generation ihrer Eltern.
Vor dem Hintergrund, dass rund ein Drittel der Kroaten in oder am Rande der Armut lebe, bestehe die Strategie der Caritas für das nächste Jahrzehnt darin, gesellschaftliche Veränderungen, die alle Teile der Gesellschaft stärken sollen, zu fördern, so Svalina. Die Caritas wünsche sich eine Gesellschaft, in der die „Pensionäre würdig leben“, „die Alten wertgeschätzt“ und „alle Arbeitnehmer angemessen für ihre Arbeit bezahlt“ werden, und in der die Jungen Zugang zu Bildung und Arbeit entsprechend ihren Qualifikationen haben und daher ihre Heimat nicht verlassen.
In ihren Anfangszeiten in den 1990er Jahren stand laut dem Caritas-Direktor die Hilfe für Flüchtlinge und Kriegsopfer im Zentrum der Arbeit. Im folgenden Jahrzehnt wurden das Netz der Caritas-Abteilungen in den Kirchgemeinden und die Freiwilligenarbeit aufgebaut. Zudem wurden Familienberatungsstellen in den Bistümern entwickelt, die neben ihrer Beratungstätigkeit die „Antwort der Kirche auf aktuelle gesellschaftliche Probleme der Familie sind und Fragen der Ehe und Familie Aufmerksamkeit widmen.“ Neben der Weiterentwicklung des Netzes der Caritas-Ableger in den Bistümern und der Freiwilligenarbeit in den Gemeinden steht seit 2010 die humanitäre und Nothilfe im Vordergrund. Als Beispiele nannte Svalina die Überschwemmungen 2014 und die zahlreichen Migranten auf der Balkanroute 2015 und 2016.
www.caritas.hr, 26. November 2018.