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Kroatien: Kroaten vertrauen der Kirche und der Armee

09. September 2015

Die Kroaten setzen großes Vertrauen in Kirche und Armee: Das hat eine Studie des Instituts für Sozialwissenschaften „Ivo Pilar“ („Pilar Barometer der kroatischen Gesellschaft 2015“) in Zagreb ergeben. 12,2 Prozent der Befragten sprachen der Kirche auf einer Skala von eins bis zehn das höchste Vertrauen aus.

Weitere 47,1 Prozent positionierten sie zwischen den Werten fünf und neun. Ein ähnlich hohes Vertrauen genießt nur noch die Armee. Das hohe Vertrauen in die Kirche erklärte ein Mitarbeiter der Untersuchung, Ivan Balabanić, mit der Rolle der katholischen Kirche bei der Bewahrung des kroatisch-kulturellen Erbes und dem damit einhergehenden Aufbau der nationalen Kultur und Identität des Landes. Ähnliches gelte auch für die Armee, so Balabanić.

Die anderen öffentlichen Institutionen genießen laut der Studie deutlich weniger Vertrauen: Nur Justiz (3,18), EU-Parlament (4,07) und Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarović (4,89) schnitten im Durchschnitt mit einer besseren Note als drei ab. Politische Parteien im Allgemeinen bewerteten die Befragten mit 2,05, die Regierung mit 2,40 und das Parlament mit 2,52. Deutlich sichtbar wird der politische Vertrauensverlust mit Blick auf künftige Wahlen: Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, bei der nächsten Wahl keine Stimme abzugeben. Mehr Vertrauen haben die Befragten in die EU: 61,2 Prozent sprachen sich für einen Verbleib in der Union aus.

Ein schlechtes Zeugnis stellten die Befragten der allgemeinen Lage in Kroatien aus. 75 Prozent schätzen die Situation im Staat als schlecht oder sehr schlecht ein. Nur knapp 15 Prozent beschreiben die gegenwärtige Situation als gut oder sehr gut. Klar erkennbar ist auch eine Ausrichtung nach Westen. 39 Prozent wünschen sich eine engere Zusammenarbeit mit Deutschland, gefolgt von Österreich mit 13,4 und den USA mit 11,3 Prozent. Nur 3 Prozent wünschen sich eine engere Verbindung zu Ungarn, 3,2 zu China, 3,6 zu Serbien und 4,3 Prozent zu Bosnien-Herzegowina.

Die Untersuchung wurde von März bis Mai 2015 unter 1000 Bürgern durchgeführt und stellte Fragen über Vertrauen zu Institutionen, politische Orientierung, soziale Verhältnisse, den Zustand von Schulen und Medien sowie über aktuelle Themen.

http://barometar.pilar.hr/en;
Kathpress, 27. Juli 2015.

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