Polen: Bischofskonferenz gegen das Fach „Gesundheitserziehung“
Die Polnische Bischofskonferenz hat am 22. November eine Stellungnahme gegen das vom polnischen Ministerium für nationale Volkserziehung geplante Pflichtfach „Gesundheitserziehung“ veröffentlicht, das Mitte November vorgestellt wurde.
Sie stößt sich vor allem an der darin enthaltenen Sexualerziehung. Den Bischöfen zufolge verstößt das Fach gegen die Verfassung, die den Eltern das Recht auf Erziehung der Kinder gemäß ihren Überzeugungen garantiert (Art. 48 und 53). „Trotz einiger berechtigter Themen, wie den potenziellen Gefahren im Internet und der Veröffentlichungen von Kinderbildern, sind die verwerflichen Bestimmungen zur Sexualerziehung inakzeptabel. Die Sexualerziehung fällt laut Verfassung weiterhin in die Zuständigkeit der Eltern und nicht des Staates“, so die Bischöfe.
Im neuen Fach soll über Desinformation bezüglich Impfungen, Methoden der Empfängnisverhütung, Kinderwunschtechnologien und mit Aspekten der Sexualität verbundene Risiken aufgeklärt (Geschlechtskrankheiten, HIV, AIDS) und psychosoziale Überlegungen zum Schwangerschaftsabbruch sowie Formen sexueller Gewalt thematisiert werden. Ab dem Schuljahr 2025/26 soll damit das bisher freiwillige Fach „Erziehung zum Leben in der Familie“ ersetzt werden.
Am 1. Dezember fand in Warschau eine Demonstration von Lehrern und Eltern gegen das neue Fach unter dem Slogan „Ja zur Erziehung, nein zur Verführung“ statt, die von der „Koalition zur Rettung polnischer Schulen“ organisiert wurde; dieser schlossen sich Organisationen wie Ordo Iuris, Stiftung für Recht auf Leben, die Gesellschaft „Polonia Christiana“ und die Stiftung „Mama und Pappa“ an. (RZ)