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Polen: Größtes orthodoxes Kloster aufgrund von Kontakten zum Kiewer Patriarchat geschlossen

29. April 2015

Die Polnische Autokephale Orthodoxe Kirche hat das Kloster der Hll. Kirill und Mefodij in Ujkowice in der Eparchie Przemyśl am 17. März geschlossen.

Klostervorsteher Archimandrit Nikodim (Makar) und sein Stellvertreter, Igumen Afanasij (Debovskij), wurden bis auf weiteres suspendiert, den übrigen 14 Mönchen wurde angeboten, sich in anderen Klöstern der Polnischen Orthodoxen Kirche niederzulassen. Grund für die Schließung war ein gemeinsamer Gottesdienst der Klostergemeinschaft mit Geistlichen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Kiewer Patriarchat (UOK–KP) am 6. Februar, gegen den die Ukrainische Orthodoxe Kirche–Moskauer Patriarchat (UOK–MP) bei der Polnischen Orthodoxen Kirche protestiert hatte.

In einem Schreiben an die UOK–MP erklärte das Oberhaupt der Eparchie Przemyśl, Erzbischof Adam (Dubec), er habe „den Mönchen weder zur Konzelebration mit den Klerikern der sog. UOK–KP seinen Segen erteilt, noch solches überhaupt tun können. Leider halten sich Archimandrit Nikodim und seine Mitbrüder nicht an die Kanones der Orthodoxen Kirche hinsichtlich der Gottesdienstfeiern mit Priestern der von der Weltorthodoxie nicht anerkannten sog. UOK–KP.“ Die Kirchenleitung der Polnischen Orthodoxen Kirche habe den Archimandriten und seine Gemeinschaft wiederholt ermahnt, die Kirchendisziplin einzuhalten – leider vergeblich. Angesichts dieser sowie weiterer Verstöße habe man sich gezwungen gesehen, das Kloster am 17. März zu schließen. „Falls die genannten Geistlichen Buße tun, kann das Kloster seine Tätigkeit wieder aufnehmen.“

Das Kirill und Mefodij-Kloster wurde 1986 von den beiden damals griechisch-katholischen Mönchen Nikodim und Afanasij gegründet, die aus den USA nach Polen eingereist waren. 1994 trat die Klostergemeinschaft in corpore zur Polnischen Orthodoxen Kirche über. Die Gottesdienste im Kloster werden regelmäßig auch auf Ukrainisch gefeiert.

www.portal-credo.ru, 20. März 2015 – O. S.

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