Polen: Katholische Kirche will höhere Kirchensteuer
sagte der Generalsekretär der Polnischen Bischofskonferenz, Weihbischof Wojciech Polak nach einer Versammlung der Diözesanbischöfe in Częstochowa (Tschenstochau). Er hoffe, dass man sich in den Gesprächen mit der Regierung irgendwo in der Mitte zwi- schen 0,3 Prozent und ein Prozent treffe, zitierte ihn die polnische katholische Nachrichtenagentur KAI. Auch die orthodoxe und die lutherische Kirche Polens haben sich für einen höheren Prozentsatz als 0,3 Prozent ausgesprochen.
Regierung hatte den Religionsgemeinschaften im März vorgeschlagen, den 1950 eingerichteten staatlichen Kir- chenfonds durch eine freiwillige Kirchensteuer zu ersetzen. Aus dem Fonds werden die Beiträge für die Renten-, In- validen- und Unfallversicherung von etwa 23 000 Geistlichen und Ordensleuten aller Konfessionen bezahlt. Ab 2014 sollen die Bürger laut Regierung 0,3 Prozent ihrer Einkommensteuer einer Kirche oder Religionsgemeinschaft widmen können.
Laut einer Prognose der Regierung würden alle Religionsgemeinschaften insgesamt etwa 24 Millionen Euro im Jahr einnehmen. Das wären rund drei Millionen Euro mehr, als bisher in den Kirchenfonds fließen. Einer Umfrage zufolge ist allerdings nur eine Minderheit der Polen bereit, einer Religionsgemeinschaft einen solchen Beitrag auch tatsächlich zuzusprechen.
Kathpress, 3. Mai 2012.