Polens Kirche rät neuer Regierung zu Politik des Ausgleichs
Die Polnische Bischofskonferenz hat die neue konservative Regierung zu einer Politik des Ausgleichs aufgerufen.
„Mehr denn je braucht unser Volk Einheit“, heißt es im Glückwunschschreiben des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gądecki von Poznań, an die neue Ministerpräsidentin Beata Szydło vom 16. November. Darin spricht er sich für „kluge und besonnene Entscheidungen“ aus, um die Gemeinschaft zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu stärken. Die Regierung solle sich um die Schwächsten, die Kranken und Ausgegrenzten kümmern, so Gądecki. Die Bedürfnisse der Gesellschaft dürften ihr nie gleichgültig sein. Polen brauche „starke Familien“, deshalb müsse deren wirtschaftliche Lage, vor allem von kinderreichen Familien, verbessert werden.
Die 52-Jährige Beata Szydło löst die rechtsliberale Regierungschefin Ewa Kopacz ab. Diese hatte die Parlamentswahl im Oktober klar verloren. Die Bischöfe hatten zum Wahlausgang zunächst lange geschwiegen. Die neue Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat bei etlichen Themen stärker ihre Verbundenheit mit der katholische Kirche betont als die abgewählte Regierung.
Kathpress, 17. November 2015.