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Polen: Polnische Bischofskonferenz billigt Dokument zu konfessionsverschiedenen Ehen

21. November 2011
An ihrer Vollversammlung im südostpolnischen Przemysł Mitte Oktober haben die polnischen Bischöfe ein gemeinsames Dokument mit dem Polnischen Ökumenischen Rat über die christliche Erziehung von Kindern, deren Eltern verschiedenen Kirchen angehören, genehmigt.

Darin heißt es, beide Ehepartner hätten das «gleiche Recht und die gleiche Pflicht», die Kinder nach den Vorstellungen ihrer jeweiligen Kirche zu erziehen. Das Dokument, an dem zehn Jahre gearbeitet wurde, bezeichnete Pfarrer Wojciech Pracki, der Pressesprecher der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen, als Meilenstein in den Beziehungen zwischen den Kirchen in Polen. Es muss noch vom Vatikan gebilligt werden. Zum ersten Mal erkenne damit die katholische Kirche an, dass beide Ehepartner – also auch der nichtkatholische – das gleiche Recht und die gleiche Pflicht haben, die Kinder nach den Vorstellungen ihrer jeweiligen Konfession zu erziehen.

Zudem hoben die Bischöfe an ihrer Versammlung die Notwendigkeit der Neuevangelisierung des Landes hervor. Sie setzten dazu ein neues Gremium ein, das vom Krakauer Weihbischof Grzegorz Ryś geleitet wird. Dem Gremium gehören Vertreter von mehreren geistlichen Bewegungen wie der Gemeinschaft des Neokatechumenalen Weges an.

Zum neuen Generalsekretär der Polnischen Bischofskonferenz wurde Wojciech Polak, der Weihbischof von Gniezno / Gnesen, bestimmt. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem der bisherige Generalsekretär Stanisław Budzik zum Erzbischof von Lublin ernannt worden war. Weihbischof Polak ist innerhalb der Bischofskonferenz für die Berufungspastoral verantwortlich. Seit 2009 gehört Polak dem Ständigen Rat der Bischofskonferenz an. Zuletzt war er auch für die Seelsorge der im Ausland lebenden Polen zuständig; dieser Aufgabenbereich wurde nach seiner Wahl zum Generalsekretär an Weihbischof Wiesław Lechowicz aus Tarnów übertragen.

Der neue Generalsekretär des polnischen Episkopats wirkt seit 22 Jahren als Priester. Er promovierte in Rom. Nach seiner Rückkehr nach Polen lehrte Polak Moraltheologie am Priesterseminar in Gniezno, das er von 1999 bis 2003 als Regens leitete. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 8. April 2003 zum Weihbischof von Gniezno. Mit der Bischofsweihe am 4. Mai 2003 war Polak damals der weltweit jüngste Bischof.

Kathpress, 16. Oktober; KNA-ÖKI, 24. Oktober 2011 – R.Z.

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