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Polen: Rückgang bei der Zahl der Gottesdienstbesucher

22. November 2012
In Polen geht die Zahl der Gottesdienstbesucher weiter zurück. Gemäß Angaben des statistischen Instituts der katholischen Kirche Polens für das Jahr 2011 kommen rund 40 Prozent der polnischen Katholiken ihrer Sonntagspflicht nach.

Dies ist zwar im europäischen Vergleich noch immer ein Spitzenwert, doch nimmt die Zahl der Gottesdienstbesucher seit 1989 kontinuierlich ab. Innerhalb von 20 Jahren ist laut Statistik die Zahl der Besucher um ein Fünftel zurückgegangen, bei den Jugendlichen nahm er um ein Drittel ab. Kirchenkreise schöpfen aber aus der Tatsache, dass die regelmäßige Teilnahme an der Kommunion von zehn Prozent Anfang der 1990er Jahre auf heute 16 Prozent gestiegen ist, neue Hoffnung. Auch gehen angeblich immer mehr Polen regelmäßig zur Beichte.

Der wirtschaftliche Boom habe – so weltliche wie kirchliche Soziologen – die Individualisierung sowie die Pluralisierung der Gesellschaft befördert. Immer öfter wird der Kirche zudem vorgehalten, sich zu sehr in politische Streitfragen einzumischen. Zum Schwund der Gottes- dienstbesucher haben auch Missbrauchsfälle, Kritik von Gegnern an der Rückgabe enteigneter Kirchengüter und aufsehenerregende Fälle von Zölibatsbruch beigetragen. Zu empörten Kirchenaustritten komme es dennoch äußerst selten, so der Bericht, laut Kirchenstatistik waren es 2011 nur 459.

Kathpress, 7. September 2012.

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