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Polen: Trauer um Erzbischof Jόzef Życiński

17. März 2011
Am 11. Februar ist Erzbischof Jόzef Życiński überraschend an einem Schlaganfall im Alter von 62 Jahren in Rom gestorben.

Erzbischof Życiński galt als ein führender Vertreter des liberalen Flügels in der katholischen Kirche Polens. Mehrmals hatte er das politische Engagement einiger seiner Bischofskollegen, welche die national-konservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) von Jarosław Kaczyński unterstützten, scharf kritisiert.

Polen nahm am 19. Februar in der Marienkathedrale von Lublin Abschied von Erzbischof Życiński. Der polnische Primas Jόzef Kowalczyk würdigte den Verstorbenen als «Bischof von großem Geist und Intellekt». Am Trauergottesdienst nahmen auch Politiker wie Władysław Bartoszewski und Tadeusz Mazowiecki teil. Staatspräsident Komorowski verlieh Życiński posthum den höchsten polnischen Orden – das Große Kreuz der Wiedergeburt Polens (Orden Polonia Restituta). Życiński werde besonders denjenigen fehlen, die sich eine polnische Kirche wünschten, in der sich der traditionelle Glauben mit dem «Traum einer modernen und offenen Gesellschaft verbinden lasse».

Jόzef Życiński (geb. 1948) war seit 1997 Erzbischof von Lublin, zuvor leitete er seit 1990 die Diözese Tarnow. Zudem war er Großkanzler und Professor an der Katholischen Universität in Lublin. Er war Autor zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen. Życińskiengagierte sich sowohl im ökumenischen Dialog mit der Orthodoxie als auch im christlichjüdischen Gespräch. Er gehörte zudem dem Päpstlichen Kulturrat an.

Kathpress, 11., 20. Februar; europeonline-magazine, 11. Februar 2011 – R. Z.

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