Polen: Weltweit größte Papststatue eingeweiht
Das katholisch geprägte Polen ist um eine neue Attraktion reicher: Am 13. April weihte Erzbischof Wacław Depo von Tschenstochau eine fast 14 Meter hohe Statue von Papst Johannes Paul II. in einem Freizeitpark der südpolnischen Stadt ein.
Der Chef des Parks „Złota Gora“ (Heiliger Berg) mit Sakralbauten in Kleinformat, Leszek Lyson, will mit der Statute dem aus Polen stammenden Papst dafür danken, dass er 2009 seinen Sohn vor dem Ertrinken gerettet habe, als dieser aus einem Boot fiel. „Johannes Paul II. wachte über uns“, sagte er polnischen Medien. Das sieben Tonnen schwere, weiße Denkmal aus Fieberglas und Stahl zeigt den einstigen Papst lächelnd und mit ausgestreckten Armen.
Hunderte Facebook-Nutzer hatten sich vor Wochen dagegen gewandt, dass die Statue mit dem Rücken zur Stadt errichtet wird. Wegen der Windverhältnisse hatte der Park dies laut Angaben eines Sprechers erwogen. Nun schaut sie doch in Richtung Stadtzentrum. Die Parkbetreiber hoffen jetzt auf einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde. Ihre Figur sei fast zwei Meter höher als der bisherige Rekordhalter in Chile.
In dem 2011 eröffneten Park wurden bereits mehrere Sakralbauten aus der ganzen Welt nachgebaut, etwa die Basiliken der Wallfahrtsorte Lourdes (Frankreich), Fatima (Portugal) und Altötting (Deutschland). Das Paulinerkloster der Stadt mit dem Gnadenbild der „Schwarzen Madonna von Tschenstochau“ besuchen jedes Jahr mehr als drei Millionen Pilger, deutlich mehr als jeden anderen Wallfahrtsort Polens.
Der Verband der Polnischen Architekten hatte den Standort und die Größe der Papststatute kritisiert. Der Sprecher der 250 000 Einwohner zählenden Stadt, Włodzimierz Tutaj, räumte ein, dass die Figur nicht allen gefalle. Die Stadt habe allerdings keinen Einfluss auf die Pläne privater Investoren. Zudem sei sie an neuen Arbeitsplätzen interessiert.
Papst Johannes Paul II. wird in Polen wie ein Nationalheiliger verehrt. Landesweit erinnern rund 500 Denkmäler an ihn. In Tschenstochau gab es bereits drei. Papst Benedikt XVI. hatte seinen Vorgänger im Mai 2011 seliggesprochen. Der Vatikan prüft dazu gegenwärtig mehrere Berichte über unerklärliche Heilungen, die auf Fürsprache von Johannes Paul II. erfolgt sein sollen; ein Nachweis darüber ist Voraussetzung für eine Heiligsprechung.
Kathpress, 14. April 2013.