Republik Moldau: Moldauische Orthodoxe Kirche lehnt Trennung von Moskau ab
Der Hl. Synod der zum Moskauer Patriarchat gehörenden Moldauischen Orthodoxen Kirche (MolOK) hat Aufrufe an moldauische Geistliche verurteilt, zur Jurisdiktion des rumänischen Patriarchats überzutreten.
Dies teilte der Bischofsrat in einer offiziellen Erklärung im Anschluss an eine von Kirchenoberhaupt Metropolit Vladimir (Cantarian) geleiteten Versammlung von Bischöfen und Priestern in der moldauischen Hauptstadt Chişinău am 16. November mit.
Alle Kirchendiener werden aufgefordert, angesichts einer Masse von Gerüchten maßvoll mit Informationen im öffentlichen Raum und in den sozialen Medien umzugehen und sich aus politisch motivierten Spaltungen und Konflikten herauszuhalten: „Unbegründete Anschuldigungen der Nicht-Kanonizität und Appelle an den Klerus unserer Metropolie, rasch zum Klerus der sogenannten ‚Mutterkirche‘ überzutreten, verletzen den Tomos über die kanonische und eucharistische Gemeinschaft, die die moldauische Metropolie nicht nur mit dem rumänischen Patriarchat, sondern auch mit allen anderen orthodoxen Kirchen der Welt hat. […]. Die ungerechtfertigte und schädliche Praxis des unbefugten Austritts aus der kirchlichen Jurisdiktion und des Beitritts zu anderen religiösen Einheiten ohne ein Erlaubnisschreiben des leitenden Hierarchen wird in strikter Übereinstimmung mit dem Kirchenrecht sanktioniert – mit Verbot und Ausschluss aus dem Amt. Denn dieses kanonische Prinzip gilt in der gesamten Ökumenischen Orthodoxen Kirche.“
Bereits am 25. Oktober hatte der Hl. Synod der MolOK beschlossen, sechs Priestern ihre Priesterwürde abzuerkennen, die sich der Rumänischen Orthodoxen Kirche (RumOK) angeschlossen hatten. Wegen der Unterstützung der Russischen Orthodoxen Kirche für den Angriffskrieg gegen die Ukraine hatten mehrere Geistliche in der Republik Moldau eine Trennung vom Moskauer Patriarchat verlangt. In einem am 13. November veröffentlichten Appell plädierten sie für Beitrittsgespräche mit der RumOK. Den Moskauer Patriarchen Kirill beschuldigten sie, „gegen alle Lehren der orthodoxen Kirche zum Blutvergießen zwischen Blutsbrüdern und Glaubensbrüdern“ aufzurufen.
Die moldauische Staatspräsidentin Maia Sandu erklärte in einem Radiointerview, die Kirche in Moldau könne nicht einfach ignorieren, dass die russische Kirche den Ukraine-Krieg und die Tötung unschuldiger Menschen unterstütze. Sie wolle der Kirche aber keine Ratschläge geben, so die Präsidentin.
Zwischen der MolOK und der Bessarabischen Metropolie der RumOK in der Republik Moldau nehmen die Spannungen zu. 2023 haben offenbar ca. 50 Priester 2023 die MolOK verlassen und sich der RumOK angeschlossen. (RZ)