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Republik Moldau: Orthodoxe Proteste gegen „Propaganda der Homosexualität“

25. April 2013

Bischof Marchel (Mihăiescu) von Bălţi und Făleşti der Moldauischen Orthodoxen Kirche – Patriarchat Moskau plant mit einer Gruppe von Priestern eine Protestdemonstration vor dem moldauischen Bildungsministerium gegen den freien Zugang der Schüler zur Enzyklopädie „Sexualleben“ in den Schulbibliotheken des Landes.

Besonderen Zorn hatte darin ein Abschnitt über homosexuelle Beziehungen ausgelöst.

Vor einiger Zeit hatte die rumänische Regierung das achtbändige Lehrmittel den Schulbibliotheken der Republik Moldau kostenlos zur Verfügung gestellt und damit eine Protestwelle bei Eltern in Bălţi ausgelöst. Sie forderten die umgehende Entfernung des Werks, da es Material enthalte, das die moralischen Grundlagen der Gesellschaft unterminiere.

Bischof Marchel erklärte Ende März, das Bildungsministerium weigere sich, den Forderungen der Eltern nachzukommen. Dabei sei es „eine Bombe, die, wenn nicht heute, dann morgen hochgeht und deren Folgen sich als höchst schmerzlich erweisen werden. Falls es nötig wird, werden wir die Christen zum Widerstand gegen dieses im geistlichen Sinn tödliche Vordringen aufrufen.“ Er sei empört darüber, dass „das Ministerium für das Entfernen des Werks aus den Bibliotheken angeblich nicht zuständig ist und so versucht, uns an der Nase herumzuführen. Wir haben mit Schuldirektoren und Lehrern gesprochen, die in den meisten Fällen mit uns einer Meinung sind, jedoch sagen, ohne Erlaubnis des Ministeriums dürften sie die Bücher nicht beiseiteschaffen und ihrer Verbreitung keinen Einhalt gebieten.“

Das moldauische Parlament hatte 2012 ein Gleichstellungsgesetz verabschiedet, das die Rechte sexueller Minderheiten festschreibt (s. RGOW 9/2012, S. 4). Damals hatten mehrere orthodoxe Organisationen, denen sich auch Bischof Marchel angeschlossen hatte, gegen das Gesetz protestiert. Das Oberhaupt der Moldauischen Orthodoxen Kirche, Metropolit Vladimir (Cantarian) von Chişinău, hatte dem Bischof daraufhin mit Amtsenthebung gedroht, falls er weiterhin protestiere, seine Drohung aber nicht wahrgemacht.

www.pravmir.ru, 26. März 2013 – O. S.

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