Rumänien: Rumänische Orthodoxe Kirche ruft zu Spenden für neue Kathedrale auf
Bischof Ciprian (Spiridon) von Câmpina, der Vikar des Patriarchen, erklärte, dass man in allen Gemeinden in Rumänien und im Ausland mit Plakaten zu Spenden aufrufen wolle. Die Großherzigkeit der Spender werde man dadurch vergelten, dass man ihre Namen in den Gebetslisten der Kathedrale sowie auf einer speziellen Internetsite für den Kathedralbau (www. catedralaneamului.ro) verzeichne.
Bischof Ciprian erläuterte, dass das Patriarchat zunächst ein Darlehen habe aufnehmen wollen, doch sei dieses Vorhaben durch die Wirtschaftskrise zunichte gemacht worden. Er hoffe auf die Großzügigkeit von Gönnern sowie die Unterstützung lokaler Behörden und der Regierung. Diese ließ am 10. Februar durch ihren Sprecher Ioana Munteanu erklären, dass die Regierung umgerechnet 2,34 Millionen Euro für die Errichtung der Kathedrale zur Verfügung stellen werde. Bereits im Oktober 2007 hatte die rumänische Regierung entschieden, eine landesweite Zeichnung von Anleihen zu deren Finanzierung zu starten. Der damalige Premierminister Că lin Popescu-Tă riceanu hatte sogar angekündigt, der Staat sei bereit, zehn Millionen Euro Baukosten zu übernehmen, doch die schwere Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 bereitete solchen Plänen ein Ende.
Der Plan zu der neuen Kathedrale, die über 5000 Personen Platz bieten soll, stammt vom verstorbenen Patriarchen Teoctist († 2007), der das Projekt im Jahr 2000 lanciert hatte. Die Kathedrale soll in der Nähe des vom früheren Diktator Ceauşescu errichteten Volkspalastes entstehen. Laut Entwurf handelt es sich um einen 120 m hohen Kreuzkuppelbau, dem – vergleichbar dem Petersdom – ein weiträumiger kreisförmiger Säulengang vorgelagert ist, der einen Park umschliesst. Zum Ensemble gehören weitere Gebäude, darunter ein Sozialzentrum. Die Errichtung der Kathedrale ist nicht zuletzt wegen der für das krisengeschüttelte Land horrenden Baukosten umstritten.
SOP Nr. 356, März 2011 – O.S.