Russland: Ausweitung des schulischen Religionsunterrichts ab 2012
(s.G2W 7-8/2011, S. 38-40). Laut Vize-Premierminister Aleksandr Žukov soll der Unterricht, der bisher in 21 Regionen der Russländischen Föderation erprobt wurde, nun so schnell wie möglich in allen Regionen Russlands erfolgen: Im Jahr 2012 soll die Zahl der teilnehmenden Regionen verdoppelt werden, bis 2014 soll das Fach in der ganzen Föderation obligatorisch sein.
Obwohl das Fach in allen Regionen mehrheitlich begrüßt wurde, wird weiterhin Kritik an der Qualität des Unterrichts geäußert, da die meisten Schulen außer Stande sind, für alle sechs vorgesehenen Module qualifiziertes Lehrpersonal bereit zu stellen. Die Zwischenbilanz zur Modulwahl hat ergeben, dass 42% der Eltern die «Grundlagen weltlicher Ethik», 30 % die «Grundlagen orthodoxer Kultur», 18% die «Grundlagen der Kulturen der Weltreligionen», 9% die «Grundlagen der Kultur des Islams», 1% die «Grundlagen buddhistischer Kultur » und weniger als 1% die «Grundlagen jüdischer Kultur» gewählt haben.
Am 7. November hat der Gesellschaftsrat beim Ministerium für Bildung und Wissenschaft eine erste Bilanz zum Pilotprojekt gezogen. Er wird dem Ministerium zwei Korrekturvorschläge unterbreiten: Um eine einseitige Konzentration auf die eigene Kultur zu verhindern, soll einerseits in jedes Modul ein Teilbereich integriert werden, der auch über die anderen religiösen und ethischen Kulturen informiert. Andererseits möchte man die Möglichkeit prüfen, den Unterricht nicht auf das letzte Quartal in der 4. Klasse und das erste Quartal der 5. Klasse aufzuteilen, sondern in den Gesamtjahresplan der 4. oder der 5. Klasse aufzunehmen.
www.pravmir.ru, 4. Oktober; mon.gov.ru, 7. November; www.religare.ru, 11. November 2011 – R.Z.