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Russland: Bischof Pickel kritisiert Razzien von katholischen Einricht

25. April 2013

Der Stellvertretende Vorsitzende der katholischen Russischen Bischofskonferenz, Bischof Clemens Pickel von Saratov, hat im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur KNA die jüngsten Untersuchungen von zahlreichen katholischen Gemeinden und Einrichtungen aufgrund des kontroversen Gesetzes über nicht-kommerzielle Organisationen (s. vorangegangene Meldung) kritisiert.

Die Kontrollen seien zwar „rechtens“, doch verhielten sich die Behörden so, dass die Kirche „in den Augen der Bevölkerung in ein schlechtes Licht“ gerückt werde.

Ein Beispiel für das Vorgehen der Behörden stellt die römisch-katholische Gemeinde Maria Himmelfahrt von Novotscherkassk in Südrussland dar: Eine Kontrollgruppe monierte am 15. März, dass die Gemeinde über keinen nennenswerten Brandschutz verfüge, erstellte aber kein Protokoll, das die Unterschrift von zwei Zeugen sowie die des mutmaßlichen Schuldigen tragen muss. Stattdessen legte die Brandschutzbehörde Pfarrer Aleksej Polisko als Gemeindeverantwortlichem am 26. März eine Zahlungsaufforderung in Höhe von umgerechnet 820 CHF und der Gemeinde eine in Höhe von umgerechnet 13 700 CHF vor, beide Rechnungen seien umgehend zu begleichen. Pfarrer Polisko erklärte gegenüber NewsRu.Com, seine Gemeinde habe vom mangelhaften Brandschutz gewusst, ihn jedoch wegen fehlender Gelder nicht beheben können. Die Gemeinde wisse nicht, wie sie der Zahlungsaufforderung nachkommen solle, zumal sie auch den Brandschutz finanzieren müsse, der nochmals umgerechnet 6770 CHF koste. Solche Summen könne die Gemeinde unmöglich aufbringen und werde daher wohl schließen müssen.

www.religio.ru, 1. April; Kathpress, 7. April 2013 – O. S.

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