Russland: Erzpriester Tschaplin: Russland muss die Ukraine retten
Erzpriester Vsevolod Tschaplin, der Leiter der Synodalabteilung des Moskauer Patriarchats für die Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft, hat an den 22. Internationalen Weihnachtslesungen in Moskau erklärt, dass die Länder der „Russischen Welt“ mit aller Entschiedenheit Einfluss auf das Geschehen in der Ukraine nehmen müssten
: „Eine kleine Gruppe, angetrieben von theologisch wie auch gesellschaftlich verlogenen Ansichten, erlaubt sich, die historische Wahl und den Willen eines ganzen Volkes zu vergewaltigen.“
Die Völker, die durch die historische Wahl des hl. Vladimir „im Kiewer Taufbecken“ fest miteinander verbunden seien, müssten laut Tschaplin jenen helfen, „die angesichts des Einfalls einer neuen ‚Horde‘ eine Willenskrise durchleben. Es ist ganz klar, dass sich die Zukunft der Ukraine heute nicht ohne Einmischung von außen lösen wird. [Der Ukraine] wird es nicht gelingen, sich auf ihre internen nationalen Prozesse zu beschränken. Das bedeutet, dass sich entweder die eine oder die andere Seite einmischt. Das bedeutet die mögliche Einmischung jener Kräfte, die nicht wollen, dass die Ukraine ein Teil der ostchristlichen Zivilisation bleibt.“ Solch ein Eingreifen lasse sich nur verhindern, indem „die ganze, durch eine gemeinsame Geschichte zusammengefügte Zivilisation am Schicksal des ukrainischen Volkes teilnimmt. Diese Teilnahme muss ohne jede Rücksicht auf jede wie auch immer geartete neue ‚Horde‘ erfolgen, ohne einen Gedanken daran, was man uns sagen wird oder was man von uns sagt, selbst im Vorfeld der für uns immens wichtigen Winterspiele in Sotschi.“
Die von der Russischen Orthodoxen Kirche alljährlich ausgerichteten Weihnachtslesungen fanden in diesem Jahr zum ersten Mal u. a. vor dem Russischen Föderationsrat statt; den Vorsitz führte Patriarch Kirill gemeinsam mit Valentina Matvienko, der Vorsitzenden des Föderationsrates.
www.interfax-religion.ru, 28. Januar 2014 – O. S.