Russland: Erzpriester Vsevolod Tschaplin zur Flugzeugkatastrophe von Flug MH17
Im Streit um die Absturzursache der malaysischen Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine hat Erzpriester Vsevolod Tschaplin, der Leiter der Synodalabteilung für die Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft des Moskauer Patriarchats, die Aufständischen wie die ukrainischen Soldaten zur Wahrheit ermahnt:
Die Kommandeure aller Raketensysteme in der Absturzregion sollten vor Gott und den Menschen die „ganze Wahrheit sagen, was sie taten und sahen“. Dies gelte auch für die Besatzung der ukrainischen Militärmaschine, die laut Tschaplin zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nähe des abgestürzten Flugzeugs geflogen sein soll.
Wörtlich sagte Tschaplin der russischen Nachrichtenagentur Interfax: „Wenn alle diese Leute nichts Böses getan haben, dann haben sie auch nichts zu verbergen. Wenn sie aber die furchtbare Sünde, den Mord an mehreren hundert unschuldigen Menschen, begangen haben, dann ist es besser, dies zuzugeben, als sich eine derart schwere Schuld auf die Seele zu laden.“ Er verteidigte die intensive Berichterstattung der westlichen Medien über den Flugzeugabsturz, der 298 Menschen das Leben gekostet hatte. Zugleich wies er jedoch darauf hin, dass die knapp 50 Toten des Brandanschlags in Odessa nicht vergessen werden dürften (s. RGOW 5–6/2014, S. 6 f.): „Doch sollten auch die anderen Opfer nicht vergessen gehen, vor allem nicht die Menschen, die am 2. Mai in Odessa umkamen und über die westliche Fernsehstationen nur flüchtig und kurz berichteten. Opfer dürfen nicht nach dem Prinzip ihrer nationalen Zugehörigkeit und ihrem politischen Nutzen in ‚richtige‘ und ‚falsche‘, ‚nützliche‘ und ‚unnütze‘ aufgeteilt werden.“
www.portal-credo.ru, 22. Juli; Kathpress 23. Juli 2014 – O. S.