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Russland: Kongresses Russischer Intellektueller: „Schluss mit der russischen Aggression!“

22. Oktober 2014
Der „Kongress Russischer Intellektueller“, ein im März aus Protest gegen die Annexion der Krim ins Leben gerufener Verband namhafter Künstler, Wissenschaftler und Bürgerrechtler, hat am 5. September folgenden Appell veröffentlicht : „Es gibt immer mehr unwiderlegbare Beweise, dass Truppen der Russischen Föderation auf dem Hoheitsgebiet der Ukraine präsent sind und sich an den Kämpfen beteiligen. Es gibt immer mehr anonyme Bestattungen russischer Bürger, Wehrpflichtiger, die auf ukrainischem Hoheitsgebiet gefallen sind – solche Bestattungen sind blamabel und ehrverletzend.

Auf uns, den Bürgern Russlands, ruht heute die Verantwortung für die Zukunft. Wir haben ein politisches Regime an die Macht gelassen, das eine Aggression entfesselt hat – und wir müssen alles Menschenmögliche tun, um einen dritten Weltkrieg zu verhindern, dessen Prolog sich möglicherweise bereits heute in der Ukraine abspielt. […] Hunderte russischer Personen des öffentlichen Lebens sowie Vertreter aus Kultur und Politik haben ihre ablehnende Haltung zum Krieg in der Ukraine bereits kundgetan. Der Kongress Russischer Intellektueller unterstützt die Antikriegs-Erklärung der Internationalen Gesellschaft Memorial an den russischen Präsidenten und fordert:

– vom russischen Präsidenten den sofortigen Stopp der Aggression gegen die Ukraine;

– von den Behörden Russlands die Einleitung einer Untersuchung der Fälle von Gewalt und Einschüchterung gegenüber den Teilnehmern der Antikriegsbewegung sowie gegenüber den Verwandten gefallener und spurlos verschwundener Wehrpflichtiger;

– von den leitenden Verantwortlichen der staatlichen Fernsehanstalten ein Ende der aggressiven Propaganda, die Hass zwischen den Völkern schürt und sich gegen die Ukraine und die Länder des Westens richtet, sowie das Überlassen von Sendezeit für eine alternative Position zu den Ereignissen in der Ukraine.

Der Kongress Russischer Intellektueller ruft die Bürger Russlands auf, Antikriegs­aktionen und -initiativen zu unterstützen und eine breite Antikriegsbewegung zu bilden.“

Unterschrieben ist der Aufruf u. a. von der bekannten Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja sowie der Bürgerrechtlerin Ljudmila Alekseeva.

www.novayagazeta.ru, 5. September; www.nowarcongress.com, 5. September 2014 – O. S.

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