Russland: Mehrheit der Russen für Papstreise in ihr Land
Das neue Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Papst Franziskus, kommt auch im überwiegend orthodoxen Russland gut an.
71 Prozent der Russen wünschen sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Levada, dass der Papst ihr Land besucht. Laut russischen Medienangaben sprach sich zudem eine relative Mehrheit für bessere Beziehungen zwischen der katholischen und orthodoxen Kirche aus. Neun Prozent der Befragten lehnten einen Russland-Besuch des Papstes ab.
35 Prozent der Befragten gaben an, die im März erfolgte Wahl von Franziskus in den Medien verfolgt zu haben. Weitere 47 Prozent erklärten, von ihr gehört zu haben. 18 Prozent wussten laut der Umfrage nichts von der Kür des Papstes. Weiter heißt es, 43 Prozent rechneten mit Blick auf Franziskus mit einer Verbesserung der Beziehungen beider Kirchen. 18 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Ein gespaltenes Bild ergibt sich bei der Beurteilung des aktuellen katholisch-orthodoxen Verhältnisses. 29 Prozent der Befragten bezeichneten es als ausreichend eng und freundschaftlich. 40 Prozent wünschen sich bessere Beziehungen. Sechs Prozent gehen sie dagegen bereits zu weit.
Die Russische Orthodoxe Kirche hatte unmittelbar nach der Wahl von Franziskus Hoffnungen auf eine baldige Begegnung von Patriarch Kirill mit dem Papst gedämpft. Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Kirchlichen Außenamtes, verwies dabei auf den ungelösten Streit mit der mit Rom unierten Griechisch-Katholischen Kirche um Gotteshäuser in der Ukraine. Während des Pontifikats von Benedikt XVI. haben sich die Beziehungen zwischen der katholischen und der Russischen Orthodoxen Kirche allerdings deutlich verbessert.
Kathpress, 14. April 2013.