Russland: Monumentale Christus-Statue in Vladivostok geplant
In Vladivostok soll eine monumentale Christus-Statue des georgisch-russischen Bildhauers Zurab Tsereteli aufgestellt werden.
Tsereteli, seit 1997 Präsident der Russischen Akademie der Künste, hatte die Skulptur bereits im Jahr 2013 in St. Petersburg gegossen. Sie ist 33 Meter hoch, was den 33 Lebensjahren Jesu entspricht und gilt als eine der höchsten Christus-Statuen der Welt: Sie überragt jene von Rio de Janeiro um drei Meter und kann sogar mit den bisherigen Spitzenreitern aus dem polnischen Świebodzin (36 Meter) und aus dem bolivianischen Cochabamba (34 Meter) mithalten, wenn man den Sockel mitberücksichtigt.
Zunächst hätte die Statue auf einem Kaukasusgipfel in Georgien aufgestellt werden sollen, Tsereteli strebte jedoch einen Aufstellungsort in der Russischen Föderation an. In Vladivostok kommt die Statue auf einen Sockel, der als russisch-orthodoxe Kirche gestaltet ist. Die Metropolie von Vladivostok unterstützt das Denkmalprojekt, das in der Hafenstadt am Pazifischen Ozean auch als Signal des Wiederaufstiegs des russischen Fernen Ostens gesehen wird. Bisher fehlt der Metropolie jedoch das Geld zum Bau des Sockels. Dieser sollte durch Spenden finanziert werden. Der Bau einer neuen Kathedrale im Zentrum Vladivostoks, der ebenfalls mit Spenden finanziert werden soll, ruht bereits seit Jahren.
Zurab Tsereteli, der wegen seiner Verbindungen zum früheren kommunistischen Regime in Russland nicht unumstritten ist, hat seit der Wende auch mehrere religiöse Werke geschaffen. So schuf er u. a. 2006 eine mehr als drei Meter hohe Statue von Papst Johannes Paul II. für die bretonische Stadt Ploërmel und 2009 eine Kolossalstatue des Apostels Paulus in der griechischen Stadt Veria. Das Œuvre Tseretelis umfasst zahlreiche Plastiken, angefangen bei seinem ersten Denkmal, dem 1979 entstandenen Werk „Happiness to the Children of the World“ für die „Special Olympics“ in Brockport im US-Bundesstaat New York. 1997 gestaltete der Künstler den Manegeplatz an der Kremlmauer neu und errichtete das 94 Meter hohe Denkmal für Peter I. auf einer künstlichen Insel zwischen dem Moskva-Fluss und dem Wasserumleitungskanal. 2006 wurde in Bayonne im US-Bundesstaat New Jersey sein Mahnmal „To the Struggle Against World Terrorism“ eingeweiht. Die 30 Meter hohe Bronzestatue ist den Opfern des 11. September 2001 gewidmet.
www.vostokmedia.com, 26. Oktober; www.portal-credo.ru, 13. November 2015 – N. Z.