Russland: Neue Moskauer Hauptmoschee eröffnet
Im Beisein von Präsident Vladimir Putin und Obermufti Ravil Gajnutdin, dem Vorsitzenden des Mufti-Rats Russlands, ist am 23. September die neue Hauptmoschee in Moskau feierlich eröffnet worden. Die Moschee, die als eine der größten Europas gilt, ersetzt die 2011 abgerissene Hauptmoschee
(s. RGOW 1/2012, S. 10). Sie bietet 10 000 Gläubigen Platz und ist damit 20 Mal größer als der Vorgängerbau. Die Kosten des Baus – rund 170 Millionen Dollar – wurden mit Spenden von Gläubigen und Beiträgen muslimischer Länder gedeckt. An der Eröffnung nahmen zahlreiche Besucher teil, darunter der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin, der Leiter des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion (Alfejev), sowie der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramzan Kadyrov.
Gajnutdin sprach der Eröffnung der Moschee eine große Bedeutung für die ganze muslimische Welt zu. Er sieht Russland als Erben und Weiterführer der Traditionen verschiedener Kulturen und Völker, darunter auch der (mongolischen, muslimischen) Goldenen Horde. Er hoffe, so Gajnutdin weiter, dass die neue Moschee der Entwicklung des interreligiösen und -ethnischen Dialogs dienen werde. Ungefähr 20 Millionen der 144 Millionen Russen sind Muslime, 2 Millionen von ihnen leben in Moskau. Die sechs Moscheen der Hauptstadt bieten den Gläubigen trotz des Neubaus kaum genug Platz.
Die neue Moschee wurde rechtzeitig zum muslimischen Opferfest, Kurban-Bajram bzw. Id al-adha, am 24. September eröffnet. Laut der Moskauer Polizei sollen in der Hauptstadt rund 140 000 Gläubige gefeiert haben. 80 000 von ihnen versammelten sich bei der neuen Moschee.
Interfax, 23., 24. September;
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23. September 2015 – N. Z.