Russland: Neue Statistik zu den jüdischen Gemeinden der FEOR
Der Präsident der „Föderation Jüdischer Gemeinden Russlands“ (FEOR), Alexander Boroda, hat an einer Pressekonferenz am 17. Dezember die jüngsten Zahlen zum Leben der FEOR in Russland vorgestellt.
Die FEOR zählt zu einer chassidischen Gruppierung innerhalb des orthodoxen Judentums und gehört neben dem „Kongress der jüdischen religiösen Organisationen und Vereinigungen Russlands“, dem „Russischen Jüdischen Kongress“ und der „Moskauer jüdischen Religionsgemeinschaft“ zu den großen jüdischen Dachorganisationen in Russland.
Boroda berichtete, dass die FEOR über mehr als 200 Gemeinden in 178 Städten, 44 Synagogen und 70 Gemeindezentren mit Gebetshäusern verfügt. 2013 habe sie in Smolensk und Novosibirsk Gemeindezentren aufgebaut sowie die Synagoge von Tver‘ restauriert. Weitere Restaurierungsarbeiten würden an den Gemeindezentren und Synagogen in Vladivostok, Irkutsk, Samara, Nižnij-Novgorod, Ivanov und Dzeržinsk durchgeführt. Restituiert und der FEOR übergeben wurden die Synagogen von Kaluga, Orel und Brjansk. Rabbiner der FEOR wirkten laut Boroda in 41 russischen Großstädten. Die Organisation verfüge über mehr als 100 Schulen und Lehreinrichtungen, darunter 25 Bildungsstätten, 70 Sonntagsschulen sowie 28 Kindergärten, an denen insgesamt mehr als 14 000 Erwachsene und Kinder unterrichtet würden. Vor kurzem habe die FEOR zudem in Moskau das erste „Haus des Abschieds“ eröffnet, wo Verstorbene nach jüdischem religiösem Ritus auf ihrem letzten Weg begleitet werden.
Regelmäßig erhalten mehr als 120 000 notleidende Personen humanitäre Hilfe von der FEOR: Mittagstische, Lebensmittelpakete, medizinische Grundversorgung, Abgabe von Medikamenten. Im russischen Strafvollzug hat die Organisation zwölf jüdische religiöse Gemeinden ins Leben gerufen, von denen zehn über eine eigene Synagoge verfügen. In den nächsten Monaten sollen drei weitere in den Haftanstalten eingerichtet werden.
Das Jüdische Museum und Zentrum für Toleranz, das die FEOR Ende 2011 in Moskau eröffnet hat, wurde laut Boroda von mehr als 70 000 Personen besucht. Im Zentrum finden Seminare und Vorlesungen sowie Informationsabende und Schulungen zur Toleranz statt, die sich insbesondere an junge Menschen richteten. Derartige Zentren sollten in Zusammenarbeit mit dem russischen Bildungsministerium landesweit entstehen.
www.interfax-religion.ru, 17. Dezember 2013 – O. S.