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Russland: Patriarch Kirill gratuliert Putin zum Wahlsieg

20. April 2012
Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat Vladimir Putin unmittelbar nach Bekanntwerden des Wahlergebnisses zur Wiederwahl als russischer Präsident gratuliert.

In seiner am 5.März veröffentlichten Glückwunschadresse schreibt der Patriarch: «Mit starker Unterstützung der Mehrheit der russischen Wähler, unter ihnen Priester, Bischöfe und viele Gläubige der Russischen Orthodoxen Kirche sind Sie wieder zum nationalen Führer gewählt worden.» Die Menschen schätzten die positive Entwicklung im Land, die auf Putins Politik zurückgehe.

Patriarch Kirill erklärte, die Wähler hätten sich für eine «stabile und konsequente Entwicklung Russlands» entschieden. Es bestehe nun die große Chance für die Fortsetzung einer Politik für «Wahrheit, Frieden und Wohlstand». Die Kirche wolle gemeinsam mit dem Staat für moralische Werte wie Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Ehrlichkeit eintreten.

Metropolit Ilarion (Alfejev), der Leiter des Kirchlichen Außenamtes, erklärte am 15. März in einem Interview mit dem TV-Sender «Dožd‘», er halte das im Vorfeld der Wahlen erfolgte Treffen Putins mit den Religionsvertretern Russlands (s. RGOW 4/2012, S. 6f.) für «eines der denkwürdigsten Ereignisse der letzten Jahre», bei dem der «jetzige Präsident ein profundes Wissen über die Lage im Land, auch die religiöse,» gezeigt habe. Von allen Präsidentschaftskandidaten sei Putin der einzige, den man «mit Fug und Recht als praktizierenden Orthodoxen» bezeichnen könne; für «uns orthodoxe Gläubige ist das recht wichtig».

Die Wahlbeteiligung bei den russischen Präsidentschaftswahlen lag bei 65 %. Wie die staatliche Kommission bekannt gab, erhielt Putin knapp 64% der Stimmen, der Chef der Kommunistischen Partei, Gennadij Sjuganov, rund 17 % und die übrigen drei Kandidaten jeweils un- ter 10 %. Die Opposition und internationale Wahlbeobachter kritisierten Unregelmäßigkeiten bei dem Urnengang.

www.patriachia.ru, 5. März; Kathpress, 6. März; www.mospat.ru, 15. März 2012 – O.S.

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