Russland: Patriarch Kirill kritisiert Feminismus
Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat im Gespräch mit den Vorsitzenden des „Allukrainischen Orthodoxen Frauenbundes“ die Frauenrechtsbewegung kritisiert.
Er halte „das Phänomen des sog. Feminismus für sehr gefährlich“. Feministische Organisationen verkündeten eine „Pseudo-Freiheit von Frauen“ jenseits von Ehe und Familie. Diese Ideologie konzentriere sich nicht auf die Erziehung von Kindern, sondern beruhe auf einem weiblichen Selbstverständnis, das familiären Werten oft widerspreche.
Der Patriarch sagte: „Der Mann ist nach außen gerichtet: Er muss arbeiten und Geld verdienen. Frauen hingegen sollen nach innen gerichtet sein, wo die Kinder sind, wo ihr Heim ist. Wenn diese unglaublich wichtige Funktion der Frauen zerstört wird, wird alles zerstört: die Familie und, wenn man so will, das Mutterland.“ Frauen sollten das Zentrum des Familienlebens sein. Der Feminismus hingegen stünde den „Familienwerten“ entgegen: „Es ist wohl kein Zufall, dass die meisten Wortführerinnen des Feminismus unverheiratete Frauen sind.“ Zugleich betonte der Patriarch, dass Frauen durchaus Karriere in Politik und Wirtschaft machen könnten, „was heute noch zumeist von Männern getan wird“, aber sie sollten ihre Prioritäten richtig setzen. In vielen Branchen seien sie heute sehr erfolgreich. Frauen sollten allerdings nicht vergessen, dass sie der „Mittelpunkt der Familie“ seien. Die Aufgaben einer Frau und Mutter seien nicht „demütigend“, sondern „ehrenvoll“.
Orthodoxie Aktuell 5/2013, S. 15