Russland: Patriarch Kirill würdigt Engagement des Weltkirchenrats
Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat sich für eine „Schlüsselrolle“ des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) bei der Koordinierung der kirchlichen Zusammenarbeit bei „friedensstiftenden“ Maßnahmen ausgesprochen.
Anlässlich des Besuchs des ÖRK-Generalsekretärs Olav Fykse Tveit am 10. Oktober im Moskauer Danielkloster lobte Patriarch Kirill die erste Tagung des 2013 neu gewählten ÖRK-Zentralausschusses im Juli in Genf: „Ich habe mir das Material angeschaut und muss sagen, dass es auf mich einen guten Eindruck gemacht hat.“
Der Patriarch rief den ÖRK auf, sein Augenmerk auf die andauernde Diskriminierung der Gläubigen der Ukrainischen Orthodoxen Kirche–Moskauer Patriarchat zu richten: „In meinen Hirtenworten an meine ukrainische Herde spreche ich ständig davon, dass endlich echter Friede in dem Land einkehren muss, es muss Gerechtigkeit herrschen. Es ist äußerst wichtig, dass die Diskriminierung von Menschen nach sprachlichen, nationalen und religiösen Merkmalen aufhört. Leider sehen wir uns in jüngster Zeit solcher Diskriminierung ausgesetzt.“ Bedauerlicherweise gebe es eine ganze Reihe „von schweren Fällen, in denen Kirchen in Besitz genommen und Menschen nur deshalb unterdrückt werden, weil sie Gläubige unserer Kirche sind. Die Zahl dieser Fälle steigt ständig, und ich möchte den Weltkirchenrat bitten, dass er in seiner Sorge um die Menschenrechte und die Religionsfreiheit seine Aufmerksamkeit auf das richtet, was gegenwärtig in der Ukraine geschieht.“
Mit Blick auf den Ukraine-Konflikt drückte Tveit seine „Solidarität mit der Russischen Orthodoxen Kirche“ aus. „Es war ermutigend, dass wir beide nun die Rolle des ÖRK im Bemühen um Gerechtigkeit und Frieden stärken wollen“, so der Generalsekretär nach der Unterredung mit Patriarch Kirill. Es sei an der Zeit, sich öfter zu treffen und Gespräche zu führen. Weitere Themen seien die „Notlage“ der Christen im Nahen Osten und die Terrormiliz „Islamischer Staat“ gewesen.
www.patriarchia.ru, 10. Oktober; KNA-ÖKI, 13. Oktober 2014 – O. S.