Russland: Präsident Medvedev würdigt besondere Rolle der Russischen Orthodoxen Kirche
An der vom staatlichen Fernsehen übertragenen Begegnung sagte der russische Präsident, dass der russischen nationalen Kultur bei aller Förderung der multinationalen Kultur der russländischen Gesellschaft besondere Aufmerksamkeit zukäme. Dies sei «völlig natürlich, da die Russen das größte Volk des Landes, das Russische Landessprache und die Russische Orthodoxe Kirche die größte Konfession unseres Landes» seien. So sollten «die besten Eigenschaften des russischen Charakters gefördert werden, die unser Land stark gemacht und es überhaupt erst geschaffen haben – nämlich Geduld, Mitgefühl, die Fähigkeit zu friedlichem Zusammenleben und Selbstsicherheit».
Kritiker bemängelten, dass Medvedevs Aussagen kaum konstruktive Vorschläge für ein gedeihliches Zusammenleben im Vielvölkerstaat Russland enthielten. Der Präsident nehme vielmehr eine undifferenzierte Gleichsetzung vor – dergestalt,dass «ethnische Russen» diejenigen seien, die Russisch sprechen und der Russischen Orthodoxen Kirche angehören. Der Einfluss der Russischen Orthodoxen Kirche sei bereits heute unübersehbar, obwohl Russland ein säkularer und multikonfessioneller Staat sei. Die Regierung brauche eine «hyperloyale» Kirche als Symbol ihrer Legitimität und als einen moralischen Hebel zur Lenkung der Bevölkerung.
www.portal-credo.ru, 17., 21. Januar 2011 – O.S.