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Russland: Rabbiner kritisiert Antisemitismus in der russischen Politik

10. Mai 2016

Der Leiter der Föderation Jüdischer Gemeinden Russlands, Oberrabbiner Berl Lazar, hat Ministerpräsident Dmitri Medvedev gebeten, gegen antisemitische Äußerungen von russischen Politikern einzuschreiten.

Die jüdische Gemeinde Russlands sei schockiert über Vladislav Viсhorev, der von einer Verschwörung der Juden gegen das russische Volk gesprochen habe. Viсhorev steht in Tscheljabinsk als Kandidat auf der Wahlliste von „Einiges Russland“, deren Vorsitzender Medvedev ist.
In der Pressemitteilung merkte Lazar an, die jüdische Gemeinde wisse um die persönliche, konstruktive Position Medvedevs in Bezug auf Nationalitätenfragen, und schätze auch die Haltung von Präsident Vladimir Putin, der wiederholt Xenophobie und Antisemitismus verurteilt habe. Gerade der Politik der aktuellen Regierung sei ein Rückgang des Antisemitismus in Russland zu verdanken. Allerdings errege jeder Zwischenfall Aufmerksamkeit, besonders wenn ein Vertreter der Regierungspartei involviert sei. Deshalb hoffe er, Medvedev möge angemessene Maßnahmen treffen, um Antisemitismus und seine Duldung gänzlich aus der russischen Politik zu verbannen.

www.interfax-religion.ru, 15. April 2016 – N. Z.

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