Russland: Russische Lutheraner besorgt über Entwicklung der Finnischen Kirche
Im Namen der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Ingermanland (ELKIR), der zweitgrößten lutherischen Kirche in Russland, hat Pastor Michail Ivanov, Vorsteher der Marienkirche in St. Petersburg und Hauptsekretär der ELKIR, am 4. Dezember einen offenen Brief an die Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands veröffentlicht. Darin protestiert die ELKIR gegen die Zustimmung der Finnischen Kirche zur Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen durch das finnische Parlament.
Wörtlich heißt es in dem Brief: „Mit Sorge verfolgt die Evangelisch-Lutherische Kirche von Ingermanland das Geschehen in Finnland. Letzte Woche hat das finnische Parlament in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet, das gleichgeschlechtliche Beziehungen legalisiert. Dies ist ein klarer Verstoß gegen die christliche Moral und Ethik, die in Finnland viele Jahre wegweisend waren. Besorgniserregender für uns ist jedoch die positive Reaktion von Erzbischof Kari Mäkinen, deretwegen bereits mehr als 10 000 Gläubige die Kirche von Finnland verlassen haben. Wir fühlen uns verpflichtet daran zu erinnern, dass eines der zentralen Prinzipien der Reformation der Begriff sola scriptura ist. […] Gerade die Bibel sagt klar und triftig, dass die Ehe ein monogamer Bund zwischen Mann und Frau ist.“
Bereits im September 2014 hatte der Leiter des Kirchlichen Außenamtes des Moskauer Patriarchats, Metropolit Ilarion (Alfejev), den Abbruch des theologischen Dialogs mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands angekündigt.
Informationsdienst William Yoder, 4. Dezember 2014 – O. S.