Russland: Russische Orthodoxe Kirche erkennt Taufen der dänischen Staatskirche nicht mehr an
teilte das Moskauer Patriarchat zur Begründung mit. «Eine Anerkennung ohne erneute Taufe ist für uns nicht möglich, weil homosexuelle Beziehungen in der orthodoxen Theologie eine Sünde sind», wird ein Sprecher des Patriarchats von dänischen Medien zitiert.
Wie die Kopenhagener Zeitung «Kristeligt Dagblad» berichtete, dürften von der Forderung nach einer Wiedertaufe nicht allzu viele Angehörige der dänischen Staatskirche unmittelbar betroffen sein. Allerdings würde ein solcher Schritt bei einem Übertritt zur Russischen Orthodoxen Kirche oder bei einer kirchlichen Heirat notwendig. Die Religionswissenschaftlerin Annika Hvithamar bezeichnete die symbolischen Folgen des Schrittes als ernst: «Früher bestand zumindest Einigkeit darin, dass es eine einzige Taufe gibt, die den Zugang zur christlichen Kirche eröffnet.» Verabschiede man sich von dieser Einigkeit, «bleibt von der ökumenischen Zusammenarbeit nicht viel übrig», sagte sie.
Der Vertreter der dänischen evangelischen Staatskirche im Weltkirchenrat, Anders Gadegaard, verwies darauf, dass man ein enges und gutes Verhältnis zur Russischen Orthodoxen Kirche gepflegt habe. Er kündigte die Aufnahme von Gesprächen an, um einen vollständigen Bruch mit Moskau zu verhindern. 2006 kappte die Russische Orthodoxe Kirche bereits sämtliche Beziehungen zur schwedischen evangelischen Kirche, nachdem diese ein Ritual zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften eingeführt hatte.
Kathpress, 20. September 2012.