Russland: Segnung Putins zum Amtsantritt
Der Gottesdienst fand in kleinem Rahmen statt; neben dem Präsidentenpaar und dem Patriarchen waren u. a. Metropolit Juvenalij (Pojarkov) von Kruticy, Metropolit Ilarion (Alfejev) von Volokolamsk, der Leiter des Kirchlichen Außenamtes, sowie Erzbischof Evgenij (Reschetnikov) von Vereja, der Rektor der Geistlichen Akademie in Moskau, anwesend. Die Form des Gottesdienstes zur Amtseinsetzung wurde von Kirills Vorgänger, Patriarch Alexij II., eigens zusammengestellt.
Während des Gottesdienstes bat Patriarch Kirill: «Wir beten für den Präsiden- ten unseres russischen Landes, Vladimir, dass ihm zur Regierung und zum gerechten Richten von den Himmeln Kraft und Weisheit gewährt werden möge, den Frieden und die Ordnung in unserem Land zu mehren und Feinde und Widersacher in Schrecken zu jagen und in die Flucht zu schlagen». Am Schluss der Feier segnete der Patriarch Putin mit einer antiken Muttergottesikone, die er ihm mit den Worten überreichte: «Der Großteil unseres Volkes hat Sie bewusst, überlegt und frei zum Präsidenten gewählt. In diesem altehrwürdigen Kreml [...] beteten wir heute insbeson- dere darum, dass der Herr Ihnen und unserem Land seine Gnade gewähren und Ihnen [...] Kraft, Weisheit und einen starken Geist schenken möge [...]. Die Legitimität eines Präsidenten gründet sich auf das Vertrauen des Volkes. Dieses Vertrauen haben Sie. Das bedeutet, dass das höchste Ziel des Präsidentenamtes der Dienst an den Menschen ist. Damit dieser Dienst erfolgreich ist, muss man fähig sein, die Stimme der Menschen zu hören – ein schwieriges Unterfangen. Die Stimme des Volkes kann von Stim- men gut organisierter Gruppen oder Einzelner übertönt werden, die ihre Mei- nung mitunter für die des Volkes halten. Das Unterpfand für den erfolgreichen Dienst eines Staatsoberhaupts ist seine Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden und die Stimme des Volkes zu hören.»
www.pravmir.ru, 7. Mai; www.portal-credo.ru, 7., 8. Mai 2012 – O.S.