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Russland: Patriarch Kirill kritisiert Abkehr von christlichen Werten im Westen

09. August 2016

Der russische Patriarch Kirill hat die Abkehr von christlichen Werten im Westen als Katastrophe bezeichnet.

Nach der Einweihung der Maria-Magdalena-Kathedrale in Naltschik am 15. Mai sagte er, „wir wissen, welche enormen Anstrengungen heute unternommen werden, um in erster Linie die Christen daran zu hindern, die heiligen moralischen Gesetze authentisch zu verstehen. Und wir wissen, was für eine Katastrophe in Westeuropa und in der reichen amerikanisch-europäischen Welt überhaupt passiert.“ Viele Christen im Westen würden ihre Wurzeln vergessen und nicht nur die Sünde in ihrer Gemeinschaft rechtfertigen, sondern auch „sündhafte Gesetze unterstützen, die die Sünde rechtfertigen“, so der Patriarch. In Russland passiere dagegen nichts derartiges, „weil sowohl die orthodoxen Christen wie auch die Muslime nicht bereit sind, nach Gesetzen zu leben, die dem göttlichen Willen und den heiligen Moralgesetzen widersprechen.“

Der Einweihung der Kathedrale wohnten neben hunderten Gläubigen auch Regierungsvertreter der nordkaukasischen Republik Kabardino-Balkarien bei, deren Hauptstadt Naltschik ist. Kirill lobte die interreligiösen Beziehungen in der mehrheitlich muslimischen Republik als „Vorbild sowohl für den Kaukasus wie auch ganz Russland“. Nicht allen auf der Welt gefalle die interethnische Harmonie in Russland, „bedeutende Kräfte“ würden darauf verwendet, „religiöse oder nationale Gruppen zu radikalisieren“, so der Patriarch. Die Einweihung der Kathedrale ist eine der ersten in einer Reihe von Feierlichkeiten, die an Aufnahme Kabardino-Balkariens ins russische Reich vor 460 Jahren erinnern sollen. Das eigentliche Jubiläum findet 2017 statt.

www.patriarchia.ru, 15. Mai; www.interfax.ru, 16. Mai – N. Z.

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