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Russland: Theologisches Institut Hl. Johannes der Theologe wird erste orthodoxe Universität

17. Februar 2011
Patriarch Kirill hat am 17. Januar verfügt, dass das orthodoxe theologische Institut Hl. Johannes der Theologe zur ersten orthodoxen Universität werden soll.

Das theologische Institut war 1991 von Archimandrit Ioann Ekonomcev als «Russländische Orthodoxe Universität» gegründet worden und unterstand bis 2009 seiner Leitung. Die Einrichtung galt als liberal und ökumenisch offen; Kritikern indes war sie zu kommerziell und zu wenig kirchlich. Patriarch Kirill hat sie im April 2009 in einer seiner ersten Amtshandlungen zu einem theologischen Institut zurückgestuft und Rektor Archimandrit Ekonomcev entlassen. Über dessen weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Die neue Universität soll eine «höchst professionelle religiöse Bildungseinrichtung der Russischen Orthodoxen Kirche» sein und «kirchlichen wie säkularen Ausbildungsstandards » entsprechen. Untergebracht wird sie im weitläufigen Klosterhof Hl. Apostel und Evangelist Johannes der Theologe in Kitaj-Gorod, der dem Patriarchen untersteht und sich im historischen Zentrum von Moskau befindet. Zum neuen Rektor wurde Igumen Pjotr (Jeremejev) ernannt. Dieser erklärte, das bisherige Institut werde in die neue Universität eingegliedert, da sein «Niveau, Potential und seine Kapazitäten die Bandbreite der Bildungspläne und wissenschaftlichen Vorhaben» sicherstellen würden. Neben den bereits vorhandenen Fächern – Geschichte, Psychologie, Philologie (mit Nebenfach kirchliche Journalistik), Theologie, Philosophie, Ökologie, Wirtschaft und Jura – sollen weitere Fachbereiche aufgebaut werden. Strategisches Ziel der Universität sei «die Bildung einer standfesten und sozial engagierten Gruppe von Personen, die über ein hohes Niveau an geistlicher und säkularer Kultur und Ethik verfügen sowie über Führungsqualitäten, Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit und Erfahrung im Projektmanagement».

www.portal-credo.ru, 17. Januar 2011 – O.S.

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