Russland: Umfrageergebnisse zur religiösen Erziehung
Das renommierte Moskauer Meinungsforschungsinstitut Levada hat eine repräsentative Umfrage zur religiösen Erziehung an allgemeinbildenden Schulen veröffentlicht.
Die Umfrageergebnisse machen deutlich, dass ein beträchtlicher Teil der Russen eine solche durchaus befürwortet, jedoch weniger in Schule oder Kirche, sondern im Elternhaus: So sind 54% der Befragten der Ansicht, in erster Linie müssten die Eltern die religiöse Erziehung ihrer Kinder übernehmen, während 11% meinen, diese sei Aufgabe der Schule, und 9%, diese sei Sache der Kirche. 20% der Befragten lehnen jede religiöse Erziehung prinzipiell ab.
Eine sowohl religiöse Erziehung als auch Bildung lehnen 43% der Befragten ab, während 22% dies begrüßen. 31% sind der Ansicht, religiöse Erziehung und Bildung sollten den Sonntagsschulen vorbehalten bleiben. Von denjenigen Befragten, die die Einführung des Schulfaches „Religiöse Kulturen und weltliche Ethik“ befürworten, meinen 41%, die Kinder sollten die „Grundlagen orthodoxer Kultur“ erlernen, 18% die „Grundlagen der Weltreligionen“, 17% die „Grundlagen weltlicher Ethik“, 5% die „Grundlagen der islamischen Kultur“ und 1% die „Grundlagen der buddhistischen Kultur“.
Gegen die Einführung dieser Kurse sprachen sich 29% der Befragten aus. Als Grund gaben 32% an, auf diese Weise würde den Kindern eine bestimmte Glaubenslehre aufoktroyiert; 24% meinten, diese Kurse verstießen gegen das in der Verfassung verankerte Prinzip der Trennung von Kirche und Staat, und 23% erklärten, auf diese Weise entstünde eine Trennung der Schüler nach Religionszugehörigkeit. Jeder Zehnte der Befragten bezeichnete sich als Atheist.
www.religio.ru, 4. März 2013 – O.S.