Russland:Patriarch Kirill ruft muslimische Geistliche des Nord-Kaukasus zur Zusammenarbeit auf
Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, hat bei seinem Pastoralbesuch der Eparchie Stavropol im Nord-Kaukasus vom 12. bis 14. Dezember die muslimischen Geistlichen der Region zur Zusammenarbeit aufgerufen.
An einem Treffen mit den Muftis des Nord-Kaukasus erklärte er: «Wir möchten gemeinsam mit ihnen die religiösen Grundlagen des Lebens der Menschen stärken und den Unterricht der ‹Grundlagen der Religionen› durchsetzen.» Gemeinsam mit den Muslimen trauerten die Orthodoxen um jene muslimischen Geistlichen, die Opfer von Anschlägen geworden seien. «Diese unsere Brüder» lebten «oft unter ständiger Bedrohung und dürfen nicht alles sagen, was sie gerne sagen würden». In der Russischen Orthodoxen Kirche gelte der Tod eines jeden Muftis «als persönlicher Verlust. Wir müssen das Wort der Versöhnung gemeinsam an unsere Gläubigen herantragen und gemeinsam an der religiösen Erziehung unseres Volkes arbeiten. Die Gebote Gottes gelten für uns alle.» Wichtig sei, dass sich die Lage im Nord-Kaukasus grundlegend ändere. Die Terroristen versuchten die Menschen einzuschüchtern und zwischennationale Konflikte zu schüren, doch das multinationale Russland verfüge über ein jahrhundertealtes «Modell zum Aufbau eines friedlichen Lebens».
Mufti Ismail Berdiev, der Vorsitzende des Koordinationszentrums der Muslime des Nord-Kaukasus, verlieh dem Patriarchen den höchsten Orden des Koordinationszentrums. Er würdigte die langjährige Friedensarbeit Kirills sowohl in seiner Eigenschaft als Leiter des Kirchlichen Außenamtes als auch als Patriarch. Den ersten Orden habe man Vladimir Putin verliehen, «weil er den Krieg bei uns gestoppt hat». An dem Treffen nahmen u. a. die Ober-Muftis Dagestans, des Gebietes Stavropol, Nord-Ossetien-Alaniens sowie Inguschetiens teil.
www.patriarchia.ru, 13. Dezember; www.religare.ru, 14. Dezember 2012 – O.S.