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Serbien: Bischof ehrt mutmaßlichen Kriegsverbrecher

25. Februar 2015

Serbische Menschenrechtsgruppen haben scharfe Kritik an der Verleihung eines Kirchenordens an den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Vojislav Šešelj geübt. Der orthodoxe Bischof von Mileševa im Südwesten des Landes, Filaret (Mičović), hatte den mutmaßlichen Kriegsverbrecher am 27. Januar mit dem eparchialen Orden „Weißer Engel“ ausgezeichnet. Drei Menschenrechtsgruppen, darunter das serbische Helsinki-Komitee, riefen den serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej in einem gemeinsamen offenen Brief dazu auf, sich von dem Bischof zu distanzieren. Eine Person wie Šešelj, die für einen Genozid verantwortlich sei, dürfe nicht als Vorbild verehrt werden.

Der an Krebs erkrankte Šešelj war nach fast zwölfjähriger Untersuchungshaft in den Niederlanden im November 2014 vom Internationalen Strafgerichtshof für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien vorläufig freigelassen worden. Die Richter wollten ihm ermöglichen, sich in seinem Heimatland behandeln zu lassen. Ein Urteil des Gerichts steht trotz der langen Prozessdauer bis heute aus.

Bischof Filaret ist schon länger sehr umstritten. Während der jugoslawischen Zerfallskriege posierte er 1991 vor Fotografen mit Maschinengewehr vor einem Panzer. Mehrfach betonte er zudem seine Sympathie und Solidarität mit serbischen Angeklagten in Den Haag.

KNA-ÖKI, 2. Februar 2015.

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